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239 Kindergärten – darunter vier neue – bereiten den Jüngsten ein Nest.

Kindergarten am See in Hard
Kindergarten am See in Hard ©Roland Paulitsch
Hard (VN) Nur ein Dümmling verkennt den ernsten Hintergrund von Sumsebiene & Co. Auch wenn in den 239 Kindergärten des Landes kleine Menschen auf kleinen Stühlen schaukeln, ist der pädagogische Anspruch doch beachtlich.

Im Harder Kindergarten am See erwarten nächsten Montag sechs Betreuerinnen 53 Kinder. „Etwa die Hälfte sind Migranten.“ Katharina Huber wird Montag, Dienstag und Donnerstag Sprachförderung unterrichten. Oft wird sie bei Null beginnen müssen. Ein gemeinsames Projekt mit der Volksschule Markt namens „phonologische Bewusstheit“ unterstützt sie dabei. In den Morgenkreisen werden Kinder lauschen lernen. Und Reimen. Und mit Worten spielen. Lachen können sie ja schon.

Trennungsschmerzen

Natürlich wird im „Kindi“ viel gelacht. Und ein wenig geweint. Am Anfang nämlich, wenn Mamas nicht nach Hause gehen wollen. Da sieht sich Dany Helbok dann richtigen Sinnfragen ausgesetzt, wenn die Mutter ins Taschentuch schnieft: „Was soll ich jetzt tun?“

Aber auch das geht vorüber. Die Bewährungsprobe von Dreijährigen haben die Harder schon ein Jahr hinter sich. Sie werden die Neuzugänge heuer wohldosiert an den drei ersten Tagen in die Gruppen einsickern lassen. Damit 19 rote Piepmätze und je 17 bunte Socken und gelbe Smylies Zeit finden, sich aneinander zu gewöhnen. Sie wollen ihre Kinder heuer „kunterbunt um die Welt“ führen. Im Frühling soll ein Kulturabend dann fremde Welten heimelig machen: Mit Essen, Singen und Tanzen. Es dürfte ihnen leicht fallen. Nicht nur, weil türkische, serbische, persische, polnische, indische und chinesische Kinder aus ihrer Welt erzählen werden. Sondern weil sie sich hier geborgen wissen. Den obersten pädagogischen Grundsatz packt Sonja Kolbitsch in einen Satz: „Das Wichtigste ist die Liebe.“

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