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22 Jahre – 500 Lehrlinge

Die beiden Fidesco-Vorstandsmitglieder Hugo Ölz und Ferdinand Mayer bereiten derzeit den Festakt vor.
Die beiden Fidesco-Vorstandsmitglieder Hugo Ölz und Ferdinand Mayer bereiten derzeit den Festakt vor. ©Elke Kager Meyer
Verein "Fidesco" setzt sich für Lehrlingsausbildung in Nigeria ein.
Fidesco

Am Freitag, 22. April, wird im „Löwensaal“ in Hohenems gefeiert. Der Verein „Fidesco“ rund um das Hohenemser Ehepaar Hugo und Marianne Ölz engagiert sich seit 22 Jahren in Nigeria – konkret um die Lehrlingsausbildung von Jugendlichen nach dem Vorarlberger Modell: „Durch mein Engagement in der Pfarre Hohenems lernte ich einen aus Nigeria stammenden Priesterseminaristen kennen. Damals war ich Leiter der Berufsschule Feldkirch und so wurde ich gebeten, mein Wissen über die Ausbildung an Jugendliche in Nigeria weiterzugeben“, beschreibt Hugo Ölz.

Den organisatorischen Rahmen bildete der Verein „Fidesco“ – eine christliche Initiative für Entwicklungszusammenarbeit, die als NGO arbeitet. „Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen in armen Ländern des Südens eine Berufsausbildung anzubieten und damit Hoffnung für ein menschenwürdiges Leben zu geben.“ Eigentlich wollte das Ehepaar, das schnell weitere Unterstützer fand, drei Jahre dafür investieren. „Inzwischen sind es 22 Jahre geworden“, so der pensionierte Landesschulinspektor für Berufsschulen.

Duale Ausbildung

„Die duale Berufsausbildung, wie sie in Vorarlberg praktiziert wird, ist für Afrika besonders gut geeignet. Zwischenzeitlich haben rund 500 junge Frauen und Männer einen der angebotenen Berufe erlernt und arbeiten als Schlosser, Elektriker oder Automechaniker“, erzählt der Pensionist. Ab dem zweiten Lehrjahr werden die Jugendlichen auch in Hilfsprojekte mit eingebunden und sorgen etwa durch den Bau von Schulen, Kindergärten oder die Wasserversorgung in armen Regionen für einen Doppelnutzen. Hugo Ölz bekommt immer wieder positive Rückmeldungen, wie das Leben von Lehrlinge sich durch die Ausbildung positiv verändert hat: „Ein junger Mann hat mir kürzlich erzählt, dass er jetzt so viel verdiene, dass er heiraten und eine Familie gründen könne, eine junge Frau hat mir rückgemeldet, dass sie Abteilungsleiterin in ihrer Firma geworden sei“, nennt Ölz Beispiele. Drei bis vier Mal pro Jahr war Hugo Ölz vor Corona jährlich in Nigeria – oft begleitet von seiner Ehefrau Marianne und anderen Vorstandsmitgliedern, wie etwa Ferdinand Mayer oder den zwischenzeitlich verstorbenen Peter Ploner.

Stehen fast täglich in Kontakt

75 Mal ist Ölz so in den vergangenen Jahren nach Nigeria gereist. Beinahe täglich steht er in Kontakt mit dem Team vor Ort. Zwischen 15 und 20 Menschen sind vor Ort beschäftigt, 50 bis 70 Jugendliche werden jährlich ausgebildet. Um auch Jugendlichen im Norden des Landes Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen, wurde eigens ein Lehrlings-Wohnheim errichtet. Beim Festakt am Freitag werden übrigens als besondere Gäste der Diözesanbischof von Innsbruck, Hermann Glettler, sowie der aus Nigeria stammende Exekutiv-Direktor von „Globethics“, Obiora Francis Ike, erwartet.

Spendenkonto: Fidesco Berufsausbildungszentrum Enugu

Raiba Hohenems, IBAN: AT17 3743 8000 0002 0602

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