Unter dem Leitgedanken „Grenzgänge am Lebensende“ standen Fragen nach Würde, Entscheidung und Mitgefühl im Zentrum – Themen, die in Pflege, Medizin und Angehörigenbegleitung täglich an Bedeutung gewinnen.
Nach den Grußworten von Landesrätin Martina Rüscher und Bürgermeister Markus Fäßler führte Prof. Dr. Mathias Sutter, Verhaltensökonom, in die Psychologie von Entscheidungen ein – besonders, wenn sie unter Druck und emotionaler Belastung getroffen werden. Dr. Renate Riesinger, Palliativärztin und Ethikerin, zeigte anschließend, wie ethische Fallbesprechungen Teams helfen können, schwierige Entscheidungen gemeinsam zu tragen.
Die Psychotherapeutin Mag. Maria Stadler sprach über die Angst vor dem Sterben – ein Thema, das viele Teilnehmende sichtlich berührte. Den emotionalen und inhaltlichen Höhepunkt des Tages setzte jedoch Angelika Feichtner, DGKP, MSc, mit ihrem Vortrag „Wie mit Leid umgehen?“. Mit großer Offenheit und Tiefe stellte sie die Frage, was Helfen bedeutet, wenn Heilung nicht mehr möglich ist. Ihr Beitrag wurde zum stillen Mittelpunkt des Tages – intensiv, ehrlich und zum Innehalten anregend.
Erfahrungen aus Angehörigenperspektive brachte Petra Pellini ein, bevor Diaetologin Barbara Kurz das Spannungsfeld zwischen Essen, Würde und Sterbeprozess beleuchtete – ein Thema, das oft tabuisiert, hier aber sachlich und feinfühlig diskutiert wurde.
„Unser Ziel ist es, eine Plattform für den Austausch zwischen Ehrenamt, Seelsorge, Pflege, Ärzte und Therapie zu schaffen – und das ist auch heuer wieder gelungen“, resümierte Katharina Rizza vom Bildungshaus Batschuns, das die Veranstaltung gemeinsam mit der Palliativstation LK Hohenems, dem Landesverband der Heim- und Pflegeleitungen, der Österreichischen Krebshilfe Vorarlberg, der Ärztekammer für Vorarlberg, Krankenhausseelsorge der Diözese Feldkirch und Caritas Hospiz Vorarlberg umsetzte.
Der Hospiz- und Palliativtag bot Raum für Reflexion, Austausch und leise Zwischentöne – ein Tag, der nachwirkt und zeigt, dass Hospiz- und Palliative Care weit mehr ist als Begleitung im Sterben: Sie ist eine Haltung zum Leben.
(Text und Foto: Bildungshaus Batschuns)
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