2025 bis zu 7.000 Firmeninsolvenzen erwartet

Für 2025 erwartet der Verband zwischen 6.500 und 7.000 Pleiten, das entspräche dem Niveau des Vorjahres. Aktuell seien "keine realistischen Anzeichen erkennbar", dass sich der "bestehende Insolvenzschub" in absehbarer Zeit abschwäche, so KSV-Insolvenzexperte Karl-Heinz Götze am Mittwoch.
Hunderte Insolvenzen angemeldet
Alleine im ersten Quartal 2025 melden laut KSV1870-Hochrechnung 1.741 Unternehmen Insolvenz an. Das sind 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr und im Schnitt 19 Pleiten täglich. Als Treiber erwiesen sich dabei weiterhin der Handel, die Bauwirtschaft sowie die Gastronomie - gemeinsam machen sie gut 45 Prozent aller Insolvenzen aus. Allerdings waren in der Bauwirtschaft (minus 12 Prozent) sowie in der Gastronomie (minus 11,2 Prozent) Rückgänge zu verzeichnen.
Mit Blick auf den Bau und die dort leichte Entspannung bei den Pleiten sehen die Gläubigerschützer unter Verweis auf hiesige Wirtschaftsforscher die "Talsohle langsam durchschritten", weiterhin düster sieht es allerdings im Grundstücks- und Wohnungswesen aus, das im ersten Quartal einen Anstieg der Pleiten von knapp 62 Prozent verzeichnete. Überhaupt seien "positive Signale aus manchen Branchen" zu wenig, damit sich "die insgesamt trübe Stimmung" verbessert. Götze: "Österreichs Wirtschaft geht weiterhin am Stock. Sie benötigt dringender denn je frischen Sauerstoff, um wieder in Schwung zu kommen."
Die vorläufigen Passiva fallen im ersten Quartal mit 2,04 Mrd. Euro und einem Plus von 6,9 Prozent noch höher als im Vorjahresquartal aus. Grund für das hohe Niveau ist einmal das mehr auseinanderbrechende Signa-Firmenkonglomerat, wobei es sich bei der Signa Prime CM 2017 GmbH mit einem Volumen von 479 Mio. Euro heuer bis dato um die größte Pleite handelt. Mit aktuell zwölf Großinsolvenzen (über 10 Mio. Euro Passiva, Anm.) standen im ersten Quartal jedoch um sechs Fälle weniger als im Vorjahreszeitraum zu Buche.
Privatkonkurse gesunken
Erfreulicher ist die Entwicklung bei den Privatkonkursen, wo die Zahl der Fälle mit 2.131 um 8,7 Prozent geringer als im ersten Quartal 2024 ausfiel. Rückgänge gab es hierbei in sämtlichen Bundesländern mit Ausnahme von Salzburg, wo die Zahl um 2,9 Prozent anstieg. Den stärksten Rückgang gab es in der Steiermark (minus 25,4 Prozent), gefolgt von Kärnten (minus 23 Prozent) und Oberösterreich (minus 11,4 Prozent). Parallel dazu sind auch die vorläufigen Passiva um 12,8 Prozent auf 205 Mio. Euro gesunken. Laut KSV1870 entspricht das im Schnitt einer Verschuldung von gut 96.000 Euro.
(APA/Red)
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