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20. Aktionstage 2021 „Schrei nach Liebe“

In diesem Jahr stehen die 20. Aktionstage der Offenen Jugendarbeit Lustenau im Zeichen der „Veränderten Lebenswelten“ der Jugendlichen.


Lustenau. In den Tagen vom 15. April bis 17. April wird ein vielfältiges Programm dazu einladen, sich mit dem Thema „Veränderte Lebenswelten“ auseinanderzusetzen. Inhaltlich werden sich die Jugendarbeiter*innen mit den Eindrücken der Jugendlichen vom letzten Jahr wie auch mit ihrer Gegenwart beschäftigen.

Neben kreativem Schreiben von Briefen und Postkarten über Fake-News bis zu hin zu einem Worldcafé sowie einer Ausstellung können Jugendliche aus Lustenau bei diesen Aktionstagen teilnehmen.

Das Radikalisierungspräventionsprojekt, welches sich über mehrere Monate erstreckt, soll aufzeigen, wie junge Menschen das vergangene Jahr erlebt und wahrgenommen haben. Durch die veränderten Lebenswelten wurden die Jugendlichen vor neue Herausforderungen gestellt, die oft nicht leicht für sie waren. 

Ziel des Projekts ist es, die jungen Erwachsenen mit ihren Bedürfnissen, Stärken, Schwächen, Grenzerfahrungen und innerer Unruhe, die aus Unzufriedenheit entsteht, wahrzunehmen und unabhängig von Nationalität, Religionszugehörigkeit, sozialer Herkunft oder Geschlecht abzuholen.

Das Corona-Virus und die damit verbundenen Einschränkungen macht vor niemandem Halt. Diese veränderte Lebenswelt hat enorme Auswirkungen auf das Leben von uns allen – im Außen sowie im Innen.

Bei den jungen Menschen wird die Thematik der Orientierungslosigkeit immer mehr spür- und somit für die Jugendarbeiter*innen auch sichtbarer. Sie sehen sich großem Druck ausgesetzt. Druck, ungeachtet der erschwerenden Umstände im sozialen Umfeld, Schule und Arbeitswelt weiterhin funktionieren zu müssen, oft begleitet von dem Gefühl, dies nicht (mehr) zu können. Das Gefühl, nicht genug zu sein, verstärkt sich.

Dieses Radikalisierungspräventionsprojekt ist auf diverse Aktivitäten und Aktionen sowie kleinen Veranstaltungen aufgebaut, um der Orientierungslosigkeit, Angst und Ohnmacht entgegenzuwirken. Weiters soll durch intensive Auseinandersetzung verhindert werden, dass die Jugendlichen nicht in Weltverschwörungstheorien Antworten finden.

Programm: 20. Aktionstage 2021
15. April 2021 Hannes-Grabher Siedlung
Von 14 bis 18 Uhr

„Kommt ein Brieflein geflogen“
16. April Mädchencafé
Von 14 bis 18 Uhr
Wir laden ein, einen Brief oder Postkarten zu schreiben. Es ist eine Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und jemandem eine Freude zu machen.

Fake oder Mythos?
16. April 2021 Jugendplatz „Habedere“
Werde zum Lügendetektiv und finde die Wahrheit über Corona heraus.

Ungehört? Unerhört.
17. April 2021 Jugendtreff Oase
Von 14 bis 18 Uhr
Wir wollen den Jugendlichen jetzt eine Stimme geben und in diesen schwierigen Zeiten Gehör schenken. Spray deine Gedanken. Hier und jetzt an diesem Freitag am Jugendplatz Habedere.

Word Café
15. bis 17. April 2021 Jugendplatz
Jeweils von 14 bis 18 Uhr
Wie geht es euch mit Corona? Was ist positiv, was ist negativ?

Wanderaustellung
An allen drei Tagen findet ihr tolle Kunstwerke von Jugendlichen aus ganz Vorarlberg. Während des ersten Lockdowns startete die Jugendarbeit in Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Koje* einen Online-Wettbewerb zum Thema „Veränderte Lebenswelten“. Jugendliche wurden dazu aufgerufen, ihre Lebenswelt näher zu betrachten und darüber nachzudenken, welche Veränderungen und neuen Herausforderungen durch die Corona-Krise entstanden sind. Weiters, welche Schritte sie für ein solidarisches Miteinander setzen können.

Interviews:

Nick, 20 aus Lustenau
Das Negative in der Corona Zeit ist, dass ich weniger Freunde treffe und dass ich nicht auf Partys gehen kann. Das Positive jedoch ist, dass ich viel weniger Geld ausgebe und ich somit am Ende des Monats noch was auf meinem Konto habe.

Rahaf, 11 aus Lustenau
Mich hat an Corona am meisten geärgert, dass es die Maskenpflicht gibt, die FFP2 Maske mag ich gar nicht. Sie ist eng und da bekomme ich schwer Luft. Ich finde es auch nicht gut, dass wir in den Schulen immer wieder neue Verordnungen haben und wir wiederholt im Lockdown sind.

Lille, 20 aus Deutschland
Durch Corona habe ich gelernt, spontaner zu sein, weil man eben gar nicht mehr großartig planen kann. Schade finde ich, dass so viele Sachen ausfallen mussten, welche man irgendwie nicht mehr nachholen kann. Es macht mir Angst, dass die Ungezwungenheit, welche man davor hatte, nicht wieder kommt. Das es wahrscheinlich für immer so ein bisschen seltsam und vorsichtig bleibt.

Ercan, 16 aus Lustenau
Ich finde es negativ, dass die ganzen Geschäfte geschlossen haben. Das Positive ist, dass ich keine Angst habe und ich es wie eine ganz normale Grippe sehe. Das heißt aber nicht, dass keine Menschen daran sterben können. Es betrifft junge wie auch ältere Menschen, auch Menschen mit Vorerkrankungen, aber man muss trotzdem optimistisch bleiben.

Kaan, 16 aus Lustenau
Durch Corona habe ich mehr Zeit für meine Familie und kann auch mehr auf mich und mein Leben achten, was ja nicht negativ ist. Was ich aber wirklich nicht gut finde ist, dass man von der Politik so eingeengt wird man fast nichts mehr machen darf. Ich hoffe, es dauert jetzt wirklich nicht mehr so lange, ich habe langsam keine Lust mehr.

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