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2. Interactive West: Online Marketing-Experte Schahab Hosseiny im Interview

2. Interactive West mit Referent Schahab Hosseiny
2. Interactive West mit Referent Schahab Hosseiny
Schahab Hosseiny ist CEO der MSO Digital GmbH & Co.KG - einer der namhaftesten Agenturen für High Performance Online Marketing. Hier werden innovative Lösungen und maßgeschneiderte Marketing-Strategien für Online-Plattformen realisiert. Für die 2. Interactive West konnte Russmedia den Vermarktungs-Profi als Referenten gewinnen. Wie man Marken ins Internet bringt und warum es wichtig ist, die Kundenbedürfnisse genauestens zu kennen, verrät er vorab im Interview.
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Laut 100Experten gehört der gebürtige Iraner, der aktuell in Osnabrück zu Hause ist, zu den renommiertesten Online Marketing Experten Deutschlands. Seit Januar 2014 ist er Geschäftsführer der MSO Digital, einem Unternehmen, das neben Suchmaschinenmarketing und -optimierung auch Partner für Affiliate und Social Media Marketing sowie Real Time Advertising und diverse andere Leistungen im Bereich des Performance Marketings ist – also einem Marketing bei dem die Ergebnisse gemessen und stets optimiert werden können.

Schahab Hosseiny im Interview

1. Herr Hosseiny, können Sie kurz den Service, den Ihre Firma bietet, beschreiben? Wie bringt man Marken ins Internet?

Wir beenden die Eindimensionalität im digitalen Marketing und bauen den Kunden nicht um bestehende Ökosysteme, sondern die Ökosysteme um den einzelnen Kunden. Damit brechen wir wirksam mit vorhandenen Mechanismen digitaler Agenturen. Was uns dazu qualifiziert?

Wir sind die einzige digitalen Agentur in DACH die sowohl zertifizierter Google Partner im Umfeld von Google AdWords, aber auch im Bereich des Publishing via Google AdSense, Google AdExchange sowie DoubleClick ist. Google spielt in der digitalen Werbewirtschaft neben Facebook, Amazon, eBay eine zentrale Rolle in Europa. Wir verstehen dadurch sehr tiefgehende Zusammenhänge zwischen Advertiser sowie Publisher.

Damit bringen wir Marken maximal effizient in die digitale Sphäre, da wir das gesamte hochverflochtene Wechselspiel der Marktteilnehmer in den Wertschöpfungsketten verstehen und orchestrieren.

Marken bewegen sich heute in neuen Märkten. Digitale Strategien basieren heute um ein Vielfaches verstärkt auf Technologie, Nutzung von eingeschränkten Timeframes sowie ein durchdringendes Verständnis des Kundenwunsches. Der Kunde hat in den letzten Jahren das Marketing überholt! Wir haben gemeinsam mit den Marken die Challenge diesen Vorsprung wieder einzuholen und digitales Marketing als ganzheitliches Marketing zu etablieren. Perspektivisch geht es nicht darum Marketingtöpfe für Mobile, Desktop, OOH, Radio oder TV zu definieren. Es geht um Marketing. Losgelöst von der Disziplin und der Gattung. Viel zu stark sind in diesem Umfeld ohnehin die Spillover-Effekte im Marketingmix.

 

2. Wie könnte eine individuelle Lösung für ein Unternehmen bzw. deren Online-Plattform aussehen? Was würden Sie beispielswiese einem kleinen Vorarlberger Bioprodukte-Hersteller raten, der einen Onlineshop betreibt? Wie könnten hier lokale Potentiale genutzt werden?

Local Advertising ist groß, wahnsinnig groß. Betrachten wie die jüngsten Übernahmen der großen Technologiekonzerne, sehen wir zunehmend stärkere Akquisen die mittlerweile nicht mehr nur rein lokale Business-Cases beinhalten, sondern vielmehr hyper-lokal agieren.

Große e-Commerce Unternehmen haben unlängst im digitalen Marketing ein sehr hohes Flugniveau erreicht, doch der lokale Einzelhandel ist a) noch sehr defensiv in den Marketing-Spendings auf digital lokaler Ebene und b) in einer sehr hohen quantitativen Zahl vorhanden. Das bedeutet ein erhebliches Wachstumsfeld für Digital-Advertising und ruft viele Mitspieler hervor.

Die korrekte eigene Personalressourcen-Allokation auf relevante Themen, sowie die fragmentierte Situation unter den Anbietern, machen es für Außenstehende sehr intransparent und schwer in der Umsetzung-Phase. Kaufen Sie sich das Grundlagenwissen über Know-How Transfer bei etablierten digitalen Agenturen ein. Anschließend beantworten Sie auch hier die Frage: Make or buy?

Ein bedeutungsvoller Grundsatz wird allerdings auch weiterhin trotz der Digitalisierung unserer Welt zutreffen: Nutzer interessieren sich enorm für Ihr unmittelbar vorhandenes geografisches Umfeld, heute und auch in Zukunft! Diesen „need“ an Potenzial an Informationen können lokale Händler mit ihrer geografischen Relevanz effektiv heben.

Brechen Sie mit alten Gewohnheiten, gehen Sie neue Marketing-Wege. Machen Sie es sich zur Gewohnheit über ihre Gewohnheiten nachzudenken. Durch die noch nicht erstklassig ausgeprägte kompetitive Wettbewerbssituation können Sie in Ihrer Region schnell zum spiky Leader avancieren.

 

3. Sie haben (zusammen mit einem anderen Autor) für das 2012 erschienene Lehrbuch „Social Branding: Strategien – Praxisbeispiele – Perspektiven“ das Kapitel „Social Media Recruiting bei der Polizei Niedersachsen“ beigesteuert. Was genau versteht man unter „Social Media Recruiting“? Und ist das die Zukunft der Mitarbeitergewinnung?

Arbeit gewinnt bei konkurrierenden Sinnsystemen wie Familie, Nation oder auch der Religion immer mehr an Bedeutung. Die Zukunft der Mitarbeitergewinnung findet demnach multidimensional und omnipräsent (Beruf & Freizeit) statt.

Viele Branchen fokussieren sich weiterhin auf die altbewährten monetären Incentivierungsmodellen, obgleich die Wissenschaft aufgezeigt hat, dass monetäre Impulse nur temporär und ausschließlich bei non transaktionalen Systemen (beispielhaft fokussierter Produktvertrieb) langfristig gelingen. Dies schafft jedoch keinen dauerhaften Klebestoff zwischen Team und Unternehmen. Der heutige Rockstar wählt seinen Arbeitgeber nach völlig anderen Metriken wie noch vor wenigen Jahren aus. Ein Unternehmen ist auch immer eine Sinngemeinschaft.

In vorhergehenden Satz schwingt eine wichtige Message mit: Der Rockstar wählt und wird nicht gewählt. Heute leben wir in einer permanenten Mitarbeitergewinnungs-Phase. Es sind wir Arbeitgeber die sich bei High-Potenzials bewerben müssen und endgültig nicht umgekehrt. Das ist grundsätzlich auch keine völlig neue Bewegung in der Personalbeschaffungspolitik, nur dass die Unternehmen heute Ihren „Lebenslauf“ genauso optimiert darstellen müssen, als es der klassische Arbeitnehmer umsetzt.

Sollten Sie als Unternehmen in sozialen Netzwerken aktiv zeichnen oder im Stealth-Modus unsichtbar? Social Media verleiht Ihrem Unternehmen ein menschliches Porträt, füllen Sie es daher mit Leben aus Ihrem Team heraus. Nutzen Sie die diversen Plattformen, um Ihr Unternehmens-Charakter zu inszenieren und lokal als Arbeitgeber zu dominieren. Wer hier aktiv investiert wird mit den besten Arbeitgebern beschenkt. Ein langfristig immer guter Deal im Rahmen einer „Hire the best“ Politik.

Doch auch hier gilt: Nach der Mitarbeitergewinnungs-Phase müssen Sie relativ schnell in die Mitarbeiter-Happiness-Phase eintauchen. Kultivieren Sie den Diamanten in Ihrem Unternehmen, schaffen Sie eine erstrebenswerte Vision, fördern Sie Unternehmertum. Bleiben Sie agil, der Wettbewerb ist enorm.

 

4. Seit Januar 2014 sind Sie Geschäftsführer der MSO Digital GmbH & Co.KG? Was konnten Sie in diesem einen Jahr im Unternehmen bewirken bzw. verändern?

Wir sind als MSO Digital im Ökosystem eines großen regionalen Verlages gestartet und können heute nach knapp 4 Jahren auf knapp 50 Teammitglieder verweisen. Mitarbeiter sind für uns Teammitglieder, Kunden kultivieren wir zu unseren Fans.

Der Start mit einem großen Sparringspartner birgt natürlich vor allem in der Startup-Phase gewisse Vorteile, da auf einige bestehende kompatible Grund-Strukturen zurückgegriffen werden kann. So kann der Fokus sehr scharf auf das Kerngeschäft sowie Wachstum gerichtet werden.

Nach der wichtigen Initialen proof of concept / Aufbauphase haben wir jedoch relativ schnell die Grenzmarken für weiteres Wachstum erlebt. In letzter Konsequenz bauen wir mittlerweile unsere eigenen Infrastrukturen, setzen gezielt Innovations-Labs auf und haben ein eigenes Kultur- sowie Leistungs-Ökosystem entwickelt. Es ist schwer ein Omelett zu backen, ohne dabei Eier zu zerschlagen. Das war ein wichtiges Learning für alle Stakeholder.

Dabei lassen wir uns sachlogisch durch einen data-driven Ansatz wie beispielhaft OKR (Objectives & Key Results) aber auch emotional durch eine starke Vision leiten.

Letztendlich muss jede Company sein eigenes Umfeld sowie Kultur formen. Eine erzwungene Harmonisierung ist falsch. Diversifikation ist etwas sehr Erstrebenswertes. Wichtig war bei diesem Prozess, dass nicht die Strategie die Unternehmenskultur formt. Culture eats Strategy, always!

Identifikationsgrad, Innovationsstärke, Geschwindigkeitsbewusstsein, Fokussierung, Personalpolitik, Leidenschaft und Effizienz-Anspruch müssen zwingend notwendig Ihrem persönlichen Unternehmens-Mindset entsprechen. Dies habe ich seit 2014 versucht verstärkt zu adressieren.

 

5. Auch wenn es bis zum 22. Oktober noch eine Weile hin ist – was erwarten Sie sich von der Interactive West 2015?

Eine Veranstaltung ist für mich immer dann gelungen, wenn ich mit wesentlich mehr Power und Leidenschaft wieder an den Arbeitsplatz zurückkehre. Die Energie der Top Speaker aufzusaugen und durch neue Impulse alte Denkstrukturen aufzusprengen oder zu innovieren ist etwas Fantastisches und absolut wertvoll.

Innovation entsteht durch Austausch und Austausch fördert Innovation.

 

Schahab Hosseiny bei der IAW 2015

Wer noch mehr über neue Möglichkeiten im Online-Marketing und über MSO Digital erfahren möchte, kann Schahab Hosseiny bei der am 22. Oktober im Dornbirner Spielboden stattfindenden 2. Interactive West hören bzw. erleben. Tickets gibt es für 200 Euro – inklusive der Getränke & Speisen sowie der After-/Networkingparty mit der Band “The Groovebumps”und DJ Berti Basement.

Wann? 22. Oktober 2015, 15 bis 22 Uhr
Wo? Spielboden Dornbirn
Weitere Infos auf www.interactivewest.at

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