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"2.000 Jahre lang Opfer": ORF-Redakteur sorgt mit Facebook-Posting für Empörung

Der ORF distanzierte sich von dem Mitarbeiter.
Der ORF distanzierte sich von dem Mitarbeiter. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Ein ORF-Redakteur sieht sich nach einem Posting in Sozialen Medien mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert.

In einem mittlerweile wieder gelöschten Facebook-Eintrag, über den mehrere Medien am Dienstag berichteten, schrieb der Journalist etwa: "Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag." In einer ORF-Stellungnahme hieß es auf APA-Anfrage, mögliche dienstrechtliche Konsequenzen würden geprüft.

Antisemitismus-Vorwürfe gegen ORF-Redakteur nach Posting

"Der ORF verurteilt den Inhalt des Posting als völlig inakzeptabel", hielt der öffentlich-rechtliche Sender außerdem fest. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), bezeichnete die Verurteilung als "wichtig", es brauche aber mehr: "Es muss sichergestellt werden, dass im ORF journalistisch tätige Mitarbeiter redlich, objektiv handeln und keine antisemitische Stereotype verbreiten", betonte er via Aussendung.

Der Präsident der IKG Salzburg, Steiermark und Kärnten, Elie Rosen, zeigte sich über das Posting des "Am Schauplatz"-Redakteurs empört. Dessen Aussage überschreite eine rote Linie: "Wer so spricht, betreibt klassische antisemitische Täter-Opfer-Umkehr: Er deutet die Verfolgung der Juden als eine Art selbstverschuldete Geschichte. Damit werden die Opfer verhöhnt und der Antisemitismus legitimiert", meinte Rosen in einer Aussendung.

(APA/Red)

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