Frastanz. Im Rahmen der VOL-Serie “Geschichtliche Bilddokumente” berichten wir über die Friedenskapelle “Maria Hilf”. Von den zahlreichen Gotteshäusern in der Pfarre Frastanz darf diese Kapelle wohl die landschaftlich reizvollste Lage für sich in Anspruch nehmen.
Hoch über dem Frastanzer Ried gelegen, lädt die kleine Kirche im Schatten der mächtigen Linde abseits der Hast unserer Tage zum Verweilen ein. So ist die heutige Friedenskapelle ein immer noch viel besuchtes Gotteshaus, sei es von Pilgern, den Patienten des nahe liegenden Krankenhauses, von Brautpaaren oder von den Besuchern aus nah und fern. Das Patrozinium wird am 2. Juli – Maria Heimsuchung gefeiert.
von der Pest verschont
An der schönen, aussichtsreichen Stelle in Maria Ebene stand schon in früherer Zeit, angeblich um das Jahr 1611 ein Bildstock zu Ehren Mariens. Über die Entstehung berichtet der Frastanzer Pfarrer Matt (Pfarrer von 1802 – 1827) folgendermaßen:
“Vom Grunde der Erbauung dieser Kapelle ist nichts schriftliches vorzufinden; aber nach allgemeiner Aussag der Alten sollen zuerst die benachbarten drei Häuser – die Kochenhäuser genannt – in einer schrecklich eingerissenen Pestseuche zusammengetreten, das Versprechen gemacht haben, einen gemauerten Bildstock zu errichten, darin ein Muttergottes-Bild Maria- Hilfe zu setzen, wenn die Einwohner dieser drei Häuser von der Pest verschont bleiben würden. Da nun dieselben verschont wurden, haben sie das getane Versprechen erfüllt und zur Gedächtnis dieser Guttat ist solcher Bildstock nachhin auch unterhalten und mit einer schlichten Kapelle versehen worden”.
Neubau 1825
In den Bildstock setzten die dankbaren Bewohner des Bildnis “Maria-Hilf” sowie zwei andere Bilder, St. Martin und Sebastian. Die Bildnisse sind noch vorhanden: das Madonnenbild schmückt den heutigen Hochaltar der Kapelle, die beiden anderen sind an der Chorwand beiderseits des Altars zu sehen. Unter dem Marienbild ist zu lesen: “Heilige Maria hilf – uns in aller Not – Einem jeden Christen – gib sie ein Trost. Um das Jahr 1780 wurde ein Vorhäuschen angebaut, wo 30 – 40 Personen Platz fanden. 1825/26 wurde der heutige, später aber nochmals erweiterte Kapellenbau aufgeführt. Einen ansehnlichen Zubau erhielt die Kapelle im Jahre 1877 durch die Aufführung des massiven Turmes mit der neuen Sakristei im Erdgeschoß.
Die Glocken
Nach dem Neubau der Kapelle hingen 1828 in der Kapelle zwei Glocken, gegossen von Graßmayr in Feldkirch. Sie verblieben dort bis zum Kriegsjahr 1916, wo sie dann kriegsbedingt eingeschmolzen wurden. Sie wurden dann wieder durch zwei neue Glöckchen ersetzt. Während des 2. Weltkrieges erlitten diese zwei Glocken dasselbe Schicksal durch Einschmelzen.
Und so war es 1950 in Fellengatter ein Volksfest, als drei neuen Glocken, gegossen in Bronze von der Firma Oberascher in Salzburg, eingeweiht werden konnten. Die Glocke 1 ist die Größte, sozusagen die “Pummerin” von Fellengatter. Sie hat 63 cm Durchmesser und ist geweiht auf “Ave Maria”. Sie trägt als Inschrift “gewidmet den Gefallenen der beiden Weltkriege 1914-1918 und 1938-1945”, die Glocke 2 hat einen Durchmesser von 54 cm und ist geweiht “Zu Ehren des Hl. Sebastians”, die Glocke 3 ist mit 48 cm Durchmesser die Kleinste und ist geweiht auf “Oh Maria Heil der Kranken bitte für uns !” und trägt als Inschrift: ” gewidmet durch Brunhilde von Familie Johann Rinderer”.
Renovierungen
Im Jahre 1959 wurde das Stiegenhaus im Turm gemauert und das Turmzimmer für den Kirchenchor erstellt. Gleichzeitig erfolgte die Errichtung des großen Vorzeichens mit Pultdach. Dann erfolgte 1967 der Umbau des Turmes auf seine heutige Form mit gleichzeitiger Renovierung. Erst wieder 18 Jahre später im Jahre 1984 fand eine sehr umfassende Renovierung statt. Es gingen wieder 20 Jahre ins Land. 2005 wurde ein neuer Glockenstuhl errichtet und die Steuerung der Turmuhr und der Glocken automatisiert. 2006 konnte der 300 Jahre alte Barockaltar sowie die Seitengemälde restauriert und die Kirche neu ausgemalt werden. Zur Freude aller wurde noch eine Truhenorgel von der Firma Rieger angeschafft.
Eine ausführliche Info gibt es unter http://www.fmmh.org/cms/images/stories/news/2006/kirchenfuehrermariahilf.pdf
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