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13 Fakten, die nicht mit Glück zu tun haben: Darts WM 2023 in London

Superstar Michael van Gerwen.
Superstar Michael van Gerwen. ©APA
Das wichtigste und prestigeträchtige Darts-Turnier des Jahres steht an. Auf den Sieger im Alexandra Palace von London wartet ein sattes Preisgeld und die riesige Sid-Waddell-Trophy.

Wenn die Fans als Gartenzwerge, Krokodile oder Ritter verkleidet in den legendären Alexandra Palace pilgern und eine feuchtfröhliche Party feiern, kann das nur eins heißen: Die Darts-WM beginnt. Während die weltbesten Profis ihre Pfeile auf die Scheibe feuern, verwandelt alljährlich die singende Menge den "Ally Pally" in ein Tollhaus. 

  1. Abschied von Russ Bray: Russ Bray, bekannt für sein ikonisches Ausrufen der "180" mit rauchiger Stimme, zieht sich nach dieser WM von seiner Rolle als Caller zurück. Sein
    "Onehundredandeeeeeeeighty" ist ein markantes Merkmal des Darts-Sports.
  2. Evolution des "180": Zwischen 1998 und 2017 entwickelte Bray seine Art, die "180" auszurufen, kontinuierlich weiter, was ihn zu einer Legende des Sports machte.
  3. Beau Greaves' Abwesenheit: Trotz ihrer Qualifikation für die WM fehlt die zweifache Frauen-Weltmeisterin Beau Greaves, die die Frauen-WM der PDC vorzieht. Die PDC-WM sei eine "reine Männerveranstaltung" und sie spiele lieber gegen andere Frauen.
  4. Finanzielle Entscheidungen: Greaves gilt als die beste Darts-Spielerin der Welt. Sie entschied sich wohl auch gegen einen Start bei der PDC-WM, da weil sie für de Titel bei der Frauen-WM 25.000 Pfund erhält. Bei der PDC-WM müsste sie dafür in Runde 3 kommen.
  5. Weibliche Teilnehmer: Neben 94 männlichen Teilnehmern sind Fallon Sherrock und Mikuru Suzuki die einzigen weiblichen Teilnehmerinnen.
  6. Michael Smiths Ambitionen: Titelverteidiger Michael Smith braucht eine Leistungssteigerung und will "en suite" in sein drittes WM-Finale. Smith hat große Ziele und möchte eine ganze Ära prägen und mehrere Titel gewinnen.
  7. Luke Humphries ist der Favorit: Luke Humphries, Gewinner von drei der letzten vier Majors, gilt als großer Favorit für die WM.
  8. Michael van Gerwen: "Mighty Mike" will endlich seinen fünften WM-Titel holen und träumt auch davon, dass Darts einmal olympisch wird. Van Gerwen stand bei den Players Championships im Finale und konnte auch die World Series of Darts für sich entscheiden.
  9. Preisgeld: Das Preisgeld der WM beträgt 2,5 Millionen Pfund, wobei der Gewinner 500.000 Pfund erhält.
  10. Rekord-Weltmeister: Phil Taylor ist 14-facher Weltmeister und zweifacher BDO-Champion, eine Leistung, die ihn zum erfolgreichsten Dartspieler aller Zeiten macht. Taylor trug maßgeblich dazu bei, Darts von einem Pub-Spiel zu einem global anerkannten Wettkampfsport zu entwickeln. Taylors Rivalitäten, insbesondere mit Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld, waren legendär und trugen zur Popularität des Sports bei. Seit 2018 wird dem Gewinner der PDC World Matchplay-Meisterschaft die Phil Taylor Trophy verliehen, benannt zu seinen Ehren.
  11. Spielort und -zeiten: Die WM findet im Alexandra Palace, kurz "Ally Pally", in London statt, vom 15. Dezember bis zum 3. Januar, mit Wettkampftagen von 13.30 Uhr bis Mitternacht österreichischer Zeit.
  12. Und Österreich? Rusty-Jake Rodriguez ist Österreichs einziger Teilnehmer bei dieser Darts-Weltmeisterschaft in London. Der 22-jährige Wiener sicherte sich sein WM-Ticket durch vier aufeinanderfolgende Siege im Qualifikationsturnier in Barnsley. Er tritt im legendären "Ally Pally" (Alexandra Palace) ab dem 15. Dezember an, wobei sein erster Gegner der Schotte Cameron Menzies sein wird.
  13. Ein österreichischer Star fehlt: Mensur Suljovic verpasste erstmals seit 2013 die WM. Ebenfalls fehlt Rusty-Jakes Bruder, Rowby-John Rodriguez, der derzeit die rot-weiß-rote Nummer eins im Darts-Ranking ist.

(VOL.AT)

Favoriten und Geheimtipps

Michael van Gerwen (34/Niederlande): In der vergangenen Dekade war van Gerwen auf dem Weg, Rekord-Weltmeister Phil Taylor (16 Titel) nachzueifern. Doch die Dominanz hat deutlich nachgelassen. "Mighty Mike" verlor 2020 und 2023 als Favorit WM-Endspiele und wurde 2022 von einem positiven Corona-Test ausgebremst. Ein Halbfinale zwischen ihm und Humphries gilt als vorgezogenes Endspiel.

Gerwyn Price (38/Wales): Er kauft nach eigenen Angaben jedes Jahr zwei Häuser und war früher Rugby-Profi. Der "Iceman" ist eine der Attraktionen der Darts-Tour. Vergangenes Jahr verlor Muskelmann Price den Status als Nummer eins mit einem 1:5 gegen Gabriel Clemens bei der WM. Berühmt wurde das Spiel aber nicht für sein Ergebnis, sondern für Price' Aktion, nach einer Pause plötzlich mit riesigem Gehörschutz auf die Bühne zu kommen und weiterzuspielen.

Peter Wright (53/Schottland): Bunte Klamotten und bunte Haare sind das Markenzeichen von "Snakebite" Wright, der von seiner Frau frisiert und beraten wird. Der Schotte stand vor einigen Jahren schon vor dem Karriereende. Inzwischen ist er zweimaliger Weltmeister und zweimaliger Europameister. Bei der WM zeigt sich Wright traditionell in besonders kuriosen Outfits, meistens mit weihnachtlichem Bezug.

Michael Smith (33/England): Der lange Zeit titellose Engländer krönte seine Karriere im Vorjahr mit dem Titelgewinn. Das Finale gegen van Gerwen, bei dem Smith ein seltener Neun-Darter gelang, ging als eines der spektakulärsten Spiele in die WM-Geschichte ein. Smith ist zwar immer noch die Nummer eins, doch der Status wackelt. Er hat ein schwaches Jahr hinter sich. Seit der WM spielten 14 andere Profis mehr Geld ein als der "Bully Boy".

Routiniers und Geheimfavoriten: Aus der Riege der erfahrenen Profis werden der schottische Ex-Weltmeister Gary Anderson sowie Stephen Bunting aus England hoch gehandelt. Der Saarländer Clemens und Dimitri van den Bergh (Belgien) haben mit ihrem Einzug ins WM-Halbfinale bewiesen, dass sie auf der größten Darts-Bühne der Welt bestehen können. Josh Rock (22) aus Nordirland gilt als Geheimtipp.

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