12 Jahre für Bankräuber in Cowboy-Kostüm
Ein Treffer verfehlte nur knapp einen Angestellten und zertrümmterte einen Computer-Monitor.
Kein versuchter Mord
Die Staatsanwaltschaft war von versuchtem Mord ausgegangen, in diesem Punkt sprachen ihn die Geschworenen aber frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Hintergrund war ein überzogenes Bankkonto des Angeklagten. Sein Berater bei der Bank Austria habe ihm bis Ende Jänner Zeit gegeben, dieses auszugleichen, so der 59-Jährige, der an einer Krücke in den Verhandlungssaal gehinkt kam.
Der Überfall sei eher eine spontane Eingebung gewesen – am Weg zum Orthopäden: “Da habe ich gedacht, wenn die Bank das Konto ausgeglichen haben will, soll sie es selbst bezahlen”, so der Angeklagte, der bereits in den 70er Jahren unter anderem wegen Mordes und Totschlags vor Gericht gestanden hat.
Cowboy-Utensilien wie ein Wild West-Hut, ein Leder-Gilet und ein Halstuch sowie die Waffen – neben der Winchester noch eine Soft-Gun – seien “zufällig”, weil “immer” im Auto gelegen. Letztere habe er “zum Schutz” gehabt: “Ich habe beim Sicherheitsdienst gearbeitet und als Detektiv.”
Zwei gestohlene Kennzeichen hatte er vor dem Überfall am Auto seiner Lebensgefährtin – mit dem der Angeklagte “immer untertags” unterwegs war – montiert: “Nicht für die Tat an sich, sondern weil ich 27 Strafanzeigen wegen Schnellfahrens gekriegt hab.”
Den ersten Schuss habe er zwischen Kassa und einer Angestellten abgegeben, weil die Mitarbeiter seiner Geldforderung nicht schnell genug nachgekommen waren. Beim zweiten habe er zwischen der Filialleiterin und einen Angestellten auf den Monitor gezielt, sagte der Mann. Erst nach dem zweiten Schuss hätten die Mitarbeiter “weitergetan”. Er habe nie jemanden verletzen oder gar töten wollen, gab der 59-Jährige an.
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