Und der Deutsche Jan Ullrich mühte sich vergeblich. Der Etappensieg seines Discovery-Channel-Team-Kollegen und Edeldomestiken George Hincapie (USA) in Saint-Lary-Soulan machte den letzten Pyrenäen-Abschnitt zum hundertprozentigen Armstrong-Tag.
Der 33-jährige Rekordsieger verlässt das Hochgebirge mit 2:46 Minuten Vorsprung auf den Italiener Basso und 3:09 auf den Dänen Mickael Rasmussen (Tageszehnter) und geht nach der letzten Pyrenäen-Etappe beruhigt ins Tour-Finale.
Das gefürchtete Teilstück über 205,5 Kilometer von Lezat-sur-Leze nach Saint-Lary-Soulan lief ähnlich wie jenes am Vortag. Eine Spitzengruppe, die sich früh bildete, und in der Hincapie (Discovery Channel) und Oscar Sevilla (T-Mobile) die Interessen ihrer Kapitäne vertraten, kam durch. Zeitweise hatten die anfangs 14 Ausreißer 19 Minuten Vorsprung. Sechs Fahrer nahmen den zehn Kilometer langen Schlussanstieg in Angriff und machten den Sieger untereinander aus.
Einen Tag nach dem Triumph des Gerolsteiner-Profis Georg Totschnig in Ax-3-Domaines holte sich am Sonntag also Hincapie, der den Spanier Oscar Pereiro auf den letzten Metern distanzierte, den Tagessieg. Nach dem Höllenritt über sechs Steigungen begnügten sich Armstrong und Basso mit den Plätzen sechs und sieben. Dem Spitzenreiter fehlt zum kompletten Tour-Glück immer noch ein Etappensieg, den er beim Zeitfahren am vorletzten Tag in St. Etienne anpeilt.
Das war perfekt: Ich habe Ullrich Zeit abgenommen und George, mit dem ich seit 17 Jahren zusammenfahre, und der bei allen meinen Toursiegen dabei war, gewinnt. Ich bin sehr zufrieden, sagte Armstrong im Ziel.
Der Zillertaler Georg Totschnig spulte die Sonntag-Etappe wie erwartet im Schongang ab. Mit der befriedigenden Gewissheit, den großen Coup bereits gelandet zu haben, wurde er mit 36:09 Minuten Rückstand 72. und fiel im Gesamtklassement von Rang 14 auf 26 (+41:44 Min.) zurück. Bernhard Eisel landete auf Platz 102., Peter Wrolich auf 143 (beide je 44:10 Minuten hinter dem Sieger).
Nach 89 Kilometern passierte das Fahrerfeld am Sonntag auf der Abfahrt vom Portet dAspet jene Stelle, an der Armstrongs Team-Kollege Fabio Casartelli vor zehn Jahren tödlich verunglückt war. Am zweiten Ruhetag am morgigen Montag findet dort eine kleine Trauerfeier mit Armstrong und der Familie Casartellis statt. Viele Fahrer trugen am Sonntag zum Gedenken ein breites Armband mit der Aufschrift Fabio.
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