Bohren, schlagen, fräsen: Im Zeitraum von 2004 bis 2008 bewerkstelligten ASFINAG und ÖBB im Gemeinschaftsprojekt Arlbergtunnelsicherheit die erste Ausbaustufe zur Schaffung eines wechselseitigen Flucht- und Rettungswegesystems. Dabei wurde massenweise Gestein ausgeschlagen, um zwischen Eisenbahn- und Straßentunnel acht Verbindungsstollen herzustellen, im Abstand von 1700 Metern. Die Fluchttunnel münden beidseitig in Sammelräume, die im Notfall bis zu 800 Menschen Platz bieten. An die 50 MillionenEuro wurden in den ersten Abschnitt der erforderlichen sicherheitstechnischen Nachrüstung investiert. Überdies statteten die ÖBB den Eisenbahntunnel mit einer festen Fahrbahn aus, um den Einsatz straßentauglicher Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge zu ermöglichen.
Fluchtwege verbessern
Nun gehen ÖBB und ASFINAG die zweite Ausbaustufe im Arlberg-Untergrund zur Verbesserung der Fluchtwegesituation im Eisenbahn- und Straßentunnel an. Die Planungsphase läuft, ab 2014 soll wieder gebaut werden, sagt Dipl.-Ing. Christoph Wanker, Tunnelbau-Projektleiter der ASFINAG Baumanagement-GmbH. Das Großprojekt sieht die weitere Verkürzung der Distanzen in sichere Bereiche vor. Konkret geht es um die Halbierung des Abstandes der Querverbindungen zwischen dem Eisenbahn- und Straßentunnel von derzeit 1700 auf künftig 850 Meter. Dazu sollen weitere acht Verbindungsstollen geschlagen werden. Die Baukosten in Höhe von knapp 100MillionenEuro teilen sich ASFINAG und ÖBB je zur Hälfte. Gleichzeitig wird eine Generalsanierung des Arlbergstaßentunnels erfolgen, in welche die ASFINAG noch einmal 81 MillionenEuro stecken wird. Bis 2016 soll das Gesamtbauvorhaben abgeschlossen sein. Endgültig den neuesten Sicherheitsanforderungen entsprechen wird der Tunnel allerdings erst, wenn bis 2019 auch die dritte und letzte Fluchtwege-Ausbaustufe erfolgt ist.
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