Der Vorarlberger Landesversorger feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: die illwerke vkw blicken auf 100 Jahre erfolgreicher Energieversorgung zurück. Gegründet im Jahr 1924 als Vorarlberger Illwerke, legte das Unternehmen mit der Errichtung der ersten großen Wasserkraftwerke im Montafon den Grundstein für den eigenständigen energiepolitischen Weg Vorarlbergs. Ein Jahrhundert später steht die illwerke vkw erneut vor einer Transformation, um die Energiezukunft der Region mit innovativen Ideen und Maßnahmen zu gestalten.

Frühe Meilensteine und die Gründung
Die Geschichte der illwerke vkw begann bereits vor der offiziellen Gründung der Vorarlberger Illwerke GmbH. Im Jahr 1890 ging das Kraftwerk Rieden in Betrieb, genutzt vom Textilunternehmen Jenny & Schindler zur Stromversorgung ihrer Textilwerke in Kennelbach. Weitere bedeutende Kraftwerke folgten, darunter das Kraftwerk Ebensand im Jahr 1899, das als Laufkraftwerk ohne Speicher konzipiert wurde und sein Wasser aus der Dornbirnerach bezieht. 1901 nahm das Unternehmen die Stromlieferung an die Gemeinden Rieden-Vorkloster und Kennelbach auf, was einen wichtigen Schritt zur Elektrifizierung der Region darstellte.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Gründung des Vorarlberger Wasserkatasters im Jahr 1906, initiiert von Dekan und Politiker Barnabas Fink, der das Potenzial der Wasserkraft für Vorarlberg erkannte. 1908 ging das Kraftwerk Andelsbuch in Betrieb, das leistungsstärkste Wasserkraftwerk der damaligen Monarchie. Es begann auch die grenzüberschreitende Stromversorgung des Allgäus, wofür die Allgäuer Elektrizitäts-GmbH Lindenberg gegründet wurde.
Die Gründung der Vorarlberger Illwerke GmbH
Die Vorarlberger Illwerke GmbH wurde am 5. November 1924 offiziell gegründet, nachdem bereits im Jahr 1916 die Elektrizitätswerke Jenny & Schindler in Vorarlberger Kraftwerke GmbH umbenannt worden waren. 1925 nahm das Kraftwerk Gampadels Unterstufe seinen Betrieb auf, das das Wasserkraftpotential des Gampadelsbachs bis zur Mündung in die Ill nutzt. Ein bedeutender Vertrag, der "Landesvertrag 1926", wurde am 5. März 1927 zwischen dem Land Vorarlberg und mehreren Partnern geschlossen und regelt bis heute wichtige Bestimmungen.
1927 wurde die Vorarlberger Illwerke GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, an der verschiedene deutsche und österreichische Unternehmen beteiligt waren. Der Bau des Vermuntwerks, das 1930 in Betrieb ging, war ein weiterer Meilenstein. Mit einer Leistung von 80 MW war es das größte Wasserkraftwerk Österreichs und übernahm 1931 die Aufgaben der Frequenzhaltung für das damalige internationale Höchstspannungsnetz.

Die Kriegsjahre und die NS-Zeit
Während des Zweiten Weltkriegs wurden weitere bedeutende Kraftwerke wie das Rodundwerk I und das Obervermuntwerk errichtet. Die Energiereserven Österreichs waren für das Dritte Reich von großer Bedeutung, was den Ausbau der Kraftwerke ab 1938 beschleunigte. Auf den Baustellen im Montafon wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt, eine dunkle Seite der Unternehmensgeschichte, derer sich die illwerke vkw bewusst sind und die sie wissenschaftlich aufgearbeitet haben.
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Nach dem Krieg fielen die Aktien der Illwerke, soweit sie im Besitz deutscher juristischer Personen waren, nach dem Potsdamer Abkommen an die Alliierten und gingen 10 Jahre später auf die Republik Österreich über. 1947 wurden die Illwerke zur Sondergesellschaft erklärt, mit dem Auftrag, elektrische Energie in Großkraftwerken zu erzeugen und Hochspannungsanlagen zu betreiben.
Expansion und Modernisierung
In den folgenden Jahrzehnten expandierte das Unternehmen weiter. Der Tiroler Landesvertrag 1949 regelte die Überleitung verschiedener Gewässer von Tirol nach Vorarlberg, und 1952 wurde der "Illwerke-Vertrag" abgeschlossen, der die vertraglichen Beziehungen zu deutschen Stromabnehmern neu regelte. Zahlreiche weitere Kraftwerke wurden in Betrieb genommen, darunter das Lünerseewerk 1958, das leistungsstärkste Hochdruckpumpspeicherwerk der Welt zu seiner Zeit.
1976 ging das Rodundwerk II in Betrieb, das zusammen mit dem Rodundwerk I zur Erzeugung von Spitzenenergie genutzt wird. 1988 trat der langjährige Vertragspartner Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG (RWE) aus dem Vertragswerk aus, und die Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG (Verbundgesellschaft) sowie die Länder Vorarlberg und Tirol übernahmen dessen Anteile.
Die Fusion und die Neuorientierung
Die Fusion der Illwerke und der Vorarlberger Kraftwerke AG zur illwerke vkw AG im Jahr 2019 markierte einen weiteren wichtigen Meilenstein. Diese Fusion bündelte die Kräfte der Vorarlberger Energieerzeugung und -vermarktung und stärkte die Position des Unternehmens als führender Energieversorger der Region. Heute setzt die illwerke vkw auf den Ausbau erneuerbarer Energiequellen, Elektromobilität und intelligente Netztechnologien.
Jubiläumsfeierlichkeiten und Zukunftsperspektiven
Das 100-jährige Bestehen wird mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen gefeiert. Von Erzählcafés und Diskussionsrunden bis hin zu Energiewanderungen und einem Symposium – die illwerke vkw lädt die Bevölkerung ein, die Geschichte und die Zukunft der Energieversorgung zu erleben. Die herausragenden Leistungen der vergangenen 100 Jahre werden in den kommenden Monaten mit einem Buch, einem Film und weiteren Aktionen gewürdigt.
Verantwortung und Nachhaltigkeit
Neben der Feier der Vergangenheit steht auch die Zukunft im Fokus. Die illwerke vkw setzt auf nachhaltige und innovative Energieprojekte, um die Energieversorgung Vorarlbergs auch für kommende Generationen zu sichern. Als zuverlässiger Arbeitgeber mit über 1.600 Mitarbeiter:innen bietet das Unternehmen zahlreiche Karrieremöglichkeiten und trägt Verantwortung für das Klima und die Region.
Promotion: "Der Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Zukunft"
Mit Bodenständigkeit und visionären Ideen arbeitet die illwerke vkw an zukunftsweisenden Projekten, um die Energieversorgung Vorarlbergs nachhaltig zu gestalten. Derzeit laufen die Planungen für das größte Pumpspeicherkraftwerk Österreichs, das Lünerseewerk II, das auf Überlegungen aus den 1920er-Jahren basiert.
Tag der offenen Tür - Standort Bregenz
Samstag, 25. Mai 2024 von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Programm
Sie wollten schon immer mehr über das Stromnetz oder die Wasserkraft erfahren? Einen Blick in die Hauptschaltleitung oder das Kraftwerk Rieden werfen? Oder aus erster Hand Infos zu Photovoltaik oder Nahwärme erhalten? Dann sind Sie beim Tag der offenen Tür in Bregenz genau richtig.
Stationen besuchen
- Station 1: Blitz-Pfad: Nachhaltige Schnitzeljagd
Grüne Blitze bei den Stationen suchen, Rätsel lösen und eine kleine Belohnung abholen. - Station 2: Einblick in das Stromnetz
Die Welt der Vorarlberger Energienetze GmbH entdecken. - Station 3: Wasser marsch!
Die Betriebsfeuerwehr stellt sich vor. - Station 4: Eigenes Strombild brennen
Die Kraft des Stroms – eigenen Schlüsselanhänger gestalten oder einen fertigen mitnehmen. - Station 5: vkw Kundenportal LIVE
Gibt es Fragen zu Energietarifen, vkw Förderungen, E-Mobilität, Nahwärme, individuelle Wärmelösungen oder Photovoltaik? - Station 6: Energie für Groß und Klein
Die faszinierende Welt der Energieerzeugung. - Station 7: Wasserstoff, Biogas und Co.
Die grüne Zukunft der Gasversorgung entdecken. - Station 8: YOUR ENERGY
Du machst den Unterschied - Alles zur Lehre bei der illwerke vkw. - Station 9: Notstromaggregate: Für alle Fälle!
- Station 10: Achtung, Hochspannung!
110-kV-Bauprovisorium und Sekundärtechnik: Die Welt der Hochspannungstechnik erleben. - Station 11: Berge mit WOW
Die Vielfalt des Golm Silvretta Lünersee Tourismus im Montafon entdecken. - Station 12: Die Welt der Wasserkraft
Die Entstehung eines Wasserkraftwerks – von der Idee, einer ersten Skizze bis zur fertigen Anlage. - Station 13: 100 Jahre Energie aus Vorarlberg
Eine faszinierende Reise durch bedeutende Ereignisse und packende Projekte der Vergangenheit. - Station 14: Werde Zukunftsgestalter:in!
Vielfältige Karrieremöglichkeiten bei der illwerke vkw entdecken.
Führungen erleben
- Station 15: Führung durch die Hauptschaltleitung
Mehrere Führungen täglich und begrenzte Teilnehmerzahl. - Station 16: Führung Kraftwerk Rieden
Mehrere Führungen täglich und begrenzte Teilnehmerzahl. - Station 17: Führung durch das Photovoltaik-Labor
Mehrere Führungen täglich und begrenzte Teilnehmerzahl.
Energie erfahren
energie quartier bregenz
- 10:30 Uhr: Photovoltaik im Fokus
Umsetzung, Finanzierung, Eigenverbrauch und Speicherung. - 13:30 Uhr: Heizen mit Nahwärme
Beispiel aus der Praxis. - 15:30 Uhr: Die Fortschritte der E-Mobilität
Von der Vision zur Realität.
Krafthaus
- 11:15 Uhr: Buchpräsentation
"100 Jahre Energie aus Vorarlberg" von Michael Kasper. - 15:15 Uhr: Erzählcafé
Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten. - 10:15 Uhr bis 16:15 Uhr: Filmvorführung
100 Jahre Energie aus Vorarlberg (stündlich).
Trafomontagehalle
- 10:30 Uhr - 11:00 Uhr
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- 14:00 Uhr - 14:30 Uhr
- 16:00 Uhr - 16:30 Uhr: Faszination Hochspannung
Auf spektakuläre Reise durch die Welt der Energie.
Unterhaltung im Festzelt
- 10:15 Uhr bis 12:45 Uhr: Musikkapelle BlechMalAcht
- 13:15 Uhr bis 16:00 Uhr: Musikkapelle DIE VIER BEIDEN
Inkl. Kinderprogramm
Zauberer, Kinderschminken, Fotobox, Führungen und vieles mehr.
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