Vereine im Fokus: Obst- und Gartenbauverein Frastanz
Frastanz. Auf Betreiben von Schulleiter Alois Schmidle und Oberlehrer Ignaz Konzett wurde vor hundert Jahren, genau am 19.03.1911 der “Klub der Obstbaufreunde für Frastanz und Umgebung” gegründet.
Die Initiatoren wollten der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung in Fragen des Anbaues und der Pflege der Obstkulturen fachlich zur Hand gehen. Im Gründungsjahr zählte der Verein 59 Mitglieder. 1916 schaffte der Verein eine fahrbare Brennerei an. Daraus ist später eine Brennereigenossenschaft entstanden Die Änderung des Vereinsnamens in “Obst- und Gartenbauverein Frastanz” erfolgte im Juni 1976.
“Heute zählt der Verein 180 Mitglieder und Interessierte sind immer herzlich willkommen,” berichtet stolz Obmann Josef Reisch, der heute die Geschicke des Vereins leitet. Ihm zur Seite stehen im Vorstand Obmannstellvertreter Peter Guggenberger,
Schriftführerin Elke Egger, Kassierin Gertrud Wachter und die Beirätinnen Angelika Gabriel und Agathe Egger.
Ziele
Die Gründungsmitglieder hinterließen das folgendes Gedicht und in diesem Sinne will die Vereinsleitung den Verein auch weiter in die Zukunft führen: “Einst lebte er im Garten Eden, aus dem er später ward verwiesen, drum sehnt der Mensch sich immer wieder nach kleinen Gartenparadiesen. Doch warnend ihm im Garten steht auch heute der Erkenntnisbaum: “Dies ist dein letztes Paradies, o Mensch, zerstöre nicht den Traum”.
Lebensraum Garten
Nachdem heute die Obstkulturen nicht mehr so stark gefragt sind, hat sich der Aufgabenbereich des Vereins mehr in Richtung Gartenpflege, Beerenanbau, Saftgewinnung und in kleinem Maße auch Rebenpflege als sinnvolle Freizeitgestaltung in der freien Natur gewandelt. Es gibt Fachvorträge zum jeweiligen Jahresthema des Landesverbandes, die Weiterbildung der Mitglieder durch Schnittkurse und Exkursionen. Auch eine Verleih von vereinseigenen Arbeitsgeräten wie z.B. Spritzgeräte, Stangenschere oder Häcksler sind möglch zu einem geringen Unkostenbeitrag möglich. Aber genauso sind dem Vereinsvorstand Ausflüge zur Pflege der Gemeinschaft und Geselligkeit wichtig. Ein fixer Programmpunkte im Jahresablauf ist immer das “Kraut hobeln”, eine richtige “Miteinader Aktion” die heuer am 24.9. stattfinden wird.
Seit 100 Jahren aktiv
Zum Auftakt des 100-Jahr Jubiläums wurde das Schulprojekt “Gemüsegarten” unter der Leitung von Gertrud Wachter und Agathe Egger gestartet. Zusammen mit den Schülern der Volksschule Hofen und dem Pädagogischen Förderzentrum Feldkirch konnte im Oktober 2010 im Frastanzer Ortszentrum ein Feld für einen Gemüsegarten angelegt werden. Im Frühjahr 2011 wurden mit den Kindern und Jugendlichen Kartoffeln, Salate, Kürbisse und Mais angebaut. “Das Verständnis mit der Natur umzugehen entwickelt sich schon in der Kindheit. Mit diesem Projekt soll daher ein besser Bezug zum Essen, zur Gartenarbeit und zur Natur erreicht werden, wenn die Kinder und Jugendlichen selbst diesen Acker unter Anleitung bearbeiten können”, berichtet Initiatorin Gertrud Wachter. “Das Projekt ist so gut angenommen worden, auch die Gemeinde und der Elternverein haben uns tatkräftig unterstützt, und so wollen wir diese schöne Aktion auch im kommenden Jahr weiterführen”, so Wachter. Und bald ist es soweit, gleich nach Schulbeginn können die Kids ihre Früchte ernten und es gibt auch ein zünftiges Erntedankfest.
100-Jahr Fest
Am 2. Oktober 2011 gibt es dann ein zünftiges Jubiläumsfest. Es beginnt um 9.30 Uhr
mit dem Einzug der Erntedankkrone in die Pfarrkirche Frastanz zur Erntedankmesse unter Mitwirkung des Trachtenvereins. Um 11 Uhr ist die Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Haus der Begegnung. An die 50 von Obst- und Gemüsesorten werden präsentiert, genauso wie Bienenschaukästen und Nützlingshotels. Es gibt eine Schnapsverkostung der Kleinbrenner aus dem Dorf sowie ein lustiges Kürbisschnitzen für die Kinder und ebenso ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Kontakt:
Obmann Josef Reisch, Gampelüner Straße 39
6820 Frastanz Tel. 05522/53734
josef.reisch@aon.at www.ogv.at/frastanz
VEREINSFACTS:
1911 wurde der Verein gegründet
183 Mitglieder hat der OGV
7 Euro beträgt der Mitgliedsbeitrag
3 ausgebildete Baumwärter geben ihr Wissen weiter
Warum sind sie beim Verein ?
Josef Reisch, 47
Ich hatte viel alten Obstbestand und ich wollte mehr über Pflege und -Schnitt erfahren. Heute als Obmann ist es mir ein großes Anliegen, speziell wieder vermehrt junge Leute für die Natur, die Gartenarbeit und den Verein zu begeistern.
Gertrud Wachter, 60
Ich bin durch meine Mama zu Verein gekommen. Ich hatte immer schon großes Interesse an Selbstversorgung, waren doch in meiner Jugend sieben Kinder zu versorgen und als Haushaltslehrerin schätze ich besonders gesunde Ernährung.
Markus Burtscher, 47
Durch meinen Beruf als Garten- und Landschaftsarchitekt gibt es da wichtige Themen. Ein besonderes Anliegen ist mir der Erhalt der Hochstamm-Obstbaumkulturen, die stark im Zurückgehen sind und früher so landschaftprägend waren.
KOE
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