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100-Jahr-Jubiläumskonferenz von Interpol in Wien

In Wien findet das Interpol-Treffen statt.
In Wien findet das Interpol-Treffen statt. ©Photo by Ozan KOSE / AFP (Symbolbild)
Die 100-Jahr-Jubiläums-Generalversammlung von Interpol wird in zwei Wochen im Austria Center Vienna unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.

Die Vorbereitungen für dieses bedeutende Interpol-Treffen in Wien laufen bereits auf Hochtouren. Andreas Holzer, der Direktor des Bundeskriminalamtes und Gastgeber der Konferenz, bezeichnete dies als das größte Projekt des Innenministeriums seit Jahrzehnten.

Ernormer Aufwand bei Planungen für Interpol-Treffen in Wien

Die Planung der Tagung, die vom 28. November bis zum 1. Dezember stattfindet, erfordert einen enormen Aufwand. Zur 100-Jahr-Jubiläumskonferenz von Interpol in Wien werden etwa 1.300 Delegierte aus 195 Interpol-Mitgliedsländern erwartet, sowie zusätzlich 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiorganisation. Bei einem Medientermin im Bundeskriminalamt skizzierte Holzer einige der organisatorischen Herausforderungen, die damit einhergehen. Eine Logistik, einschließlich eines Shuttle-Services zum Flughafen und die Sicherheitsüberprüfung der Unterkünfte, seien beispielsweise erforderlich. Auch das Essen erfordere Fingerspitzengefühl, da man internationalen Gästen nicht nur traditionelle österreichische Gerichte wie Schweinsbraten servieren könne.

Sicherheitsvorkehrungen für Interpol-Treffen in Wien

Rund 600 zivile und uniformierte Exekutivkräfte aus verschiedenen Einheiten wie der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), der Direktion Spezialeinheiten (DSE) und dem Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) werden für die Sicherheit hochrangiger Gäste sorgen, erklärte Holzer. Die Planung der Sicherheitsvorkehrungen gestaltet sich aufgrund der aktuellen politischen Weltlage als herausfordernd. "Wir werden sowohl Vertreter aus Israel als auch aus Palästina hier haben, aber auch Delegierte aus Russland und der Ukraine", sowie auch etwa 35 Innenminister. Daher beinhaltet das Konzept auch den Personenschutz durch die Cobra", so Holzer. Bisher liegen keine Informationen über mögliche Störaktionen oder Demonstrationen vor, aber diese werden natürlich überprüft.

Jubiläumskonferenz will "Interpol nach Österreich zurückholen"

Es gibt natürlich einige Themen zu besprechen, wurde betont. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Themen wie Cyberkriminalität und Organisierte Kriminalität. Natürlich werden auch die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die erhöhte Terrorgefahr weltweit berücksichtigt. Es wird kein Thema ausgelassen, sagte Holzer. Österreich hat als Gastgeberland der Konferenz auch andere Ziele. Wir möchten Österreich einerseits als Akteur in der Sicherheitsbranche und andererseits als Tourismusziel präsentieren, sagte Holzer. Wenn 1.300 Delegierte aus 195 Nationen kommen, ist das ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf. Nicht zuletzt möchten wir mit der Konferenz auch "Interpol nach Österreich zurückholen", hieß es. Denn die Organisation wurde im September 1923 auf dem Internationalen Kriminalpolizeilichen Kongress in Wien auf Initiative des damaligen Wiener Polizeipräsidenten Johann Schober gegründet.

Interpol-Konferenz in Wien kostet etwa drei Millionen Euro

Österreich trägt alle Kosten für die Konferenz. Holzer betonte, dass man dies mit österreichischem Charme, aber dennoch sparsam angehen werde. Es wird mit etwa drei Millionen Euro gerechnet, was etwa einem Drittel des Budgets für die Generalversammlungen der letzten zehn Jahre entspricht.

Holzer betonte auch die weltweite Bedeutung von Interpol als "größte internationale Plattform für die Polizei". Er verwies auf einen Fall aus Niederösterreich im Mai. Zu dieser Zeit erhielt die österreichische Polizei Informationen von britischen Ermittlern über einen 53-Jährigen, der im Darknet angeblich nach einem Auftragsmörder gesucht hatte, um seine Frau töten zu lassen. "Diese Informationen sind dann letztlich über Interpol zu uns gekommen." Der Mann befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft und sein Fall wird am 21. November in Wiener Neustadt verhandelt.

(APA/Red)

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