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100 erfolgreiche Pfändertunneltage

Auch am Südportal sind Situationen wie auf dem kleinen Bild links Geschichte, seit der Verkehr durch den zweiröhrigen Tunnel rollt (rechts).
Auch am Südportal sind Situationen wie auf dem kleinen Bild links Geschichte, seit der Verkehr durch den zweiröhrigen Tunnel rollt (rechts).
Frequenz deutlich gesteigert – Stauphasen gegen null reduziert – weniger Unfälle.

Bregenz. (stp) Seit Anfang Juli ging der zweiröhrige Pfändertunnel in Vollbetrieb – dieser Tage legte die ASFINAG eine Zwischenbilanz über 100 erfolgreiche Pfändertunneltage vor.

Erwartungen erfüllt

Ungeachtet der „Zwischenrufe“ aus der Landeshauptstadt, die der Tagesvignette nachtrauert, stellt sich die Situation für die ASFINAG etwas anders dar: „Durchschnittlich 36.200 Fahrzeuge in 24 Stunden registrierte die ASFINAG im August 2013 – im Vergleich zu August 2012 mit durchschnittlich 32.000 Fahrzeugen pro Tag“, listet ASFINAG-Sprecher Alexander Holzedl auf. Und die Tatsache, dass in diesen 100 Tagen „nur“ noch zwei Unfälle mit Blechschaden und ohne Verletzte verzeichnet wurden, im Vergleichszeitraum 2012 aber von der Polizei zehn Unfälle aufnehmen musste, bei denen allein im Juli sechs Personen verletzt und eine getötet wurden, ist für ASFINAG-Vorstand Alois Schedl „eine wahrlich erfreuliche Bilanz, die zeigt, dass die 200 Millionen Euro hervorragend in die Sicherheit für täglich mehr als 30.000 Fahrzeuglenker investiert wurden.“

Auf dem neuesten Stand

Den reibungslosen und weitgehend unfallfreien Verlauf der Sommerreisezeit im Tunnel führt die ASFINAG auf den Umstand zurück, dass der Tunnel auch sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht wurde. Getrennte Verkehrsströme, neue LED-Beleuchtung, 15 Querverbindungen für Notfälle zwischen den Tunnelröhren und eine neue Überwachungszentrale – die Sicherheit im Pfändertunnel entspricht dem absolut letzten Stand.

Stau ist Vergangenheit

Erfreulich in der Bilanz auch die Stausituationen, die früher am Morgen vor dem Nordportal, gegen Abend am Südportal zur Dauereinrichtung zählten. Auch Unfälle und selbst Pannen ließen schlagartig den Verkehr im Großraum Bregenz zusammenbrechen. Auch dem Skiverkehr, der schon in wenigen Wochen rollen wird, können die Anrainer von Lauterach bis Lochau jetzt entspannt entgegensehen. Die Bilanz der ASFINAG zur Stauproblematik: Keine Vollsperre mehr bei Pannen von Fahrzeugen im Tunnel – der Verkehr wird trotz der Behinderung am zweiten Fahrstreifen vorbeigeschleust. Auch überbreite Sondertransporte nutzen nach wie vor den Pfändertunnel – im Vorjahr kam es allein im Juli bei Sondertransporten zu 29 Sperren für jeweils ca. eine halbe Stunde. In diesem Jahr gab es im selben Zeitraum keine einzige Sperre des Tunnels, obwohl die Anzahl der Sondertransporte unvermindert anhält. Die Tunnelreinigung erfolgt in den Nachtstunden – hier hat sich das sogenannte Mobile Überleitsystem bestens bewährt: In kurzer Zeit kann der Verkehr im Gegenverkehr in einer Röhre geführt werden, während in der anderen Röhre die Reinigungsarbeiten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durchgeführt werden können.

Also alles eitel Wonne?

Wohl nur für die ASFINAG und die Autofahrer, die den Tunnel befahren. Sie haben keine Stauprobleme mehr und können sich bei der Tunneldurchfahrt sicherer fühlen. In Bregenz sehen das nicht alle so, von Zunahme des Verkehrs (durch Vignettenflucht) ist vielfach die Rede und nach wie vor wird der Tagesvignette nachgetrauert. Wie bei einer Frequenzsteigerung im Tunnel von durchschnittlich 4200 Fahrzeugen pro Tag im August auch der Verkehr in Bregenz zugenommen haben soll, rüttelt an mathematischen Gesetzen. Und es stellt sich die Frage, ob die innerstädtischen Probleme vignettenbedingt sind, oder ob die Probleme des täglichen Staus andere Ursachen haben. Unabhängig von zweiter Tunnelröhre und Auslaufen der Tagesvignette hat sich nämlich am Status der Verkehrsabwicklung in der Stadt nichts verändert. Nach wie vor gibt es an der L 202/L 190 auf rund vier Kilometern mehr als ein Dutzend Ampeln, die den Verkehrsfluss hemmen und nach wie vor ist das Problem Kreisverkehr bei HTL und Hafen ungelöst. Dort stehen nämlich in den kritischen Zeiten – vor allem zu Schulbeginn – tagtäglich Hunderte Autofahrer im Stau. Sie haben zwar großteils eine Vignette – doch die nützt ihnen nichts, weil sie nicht Tunnel fahren wollen, sondern ganz einfach als Pendler an ihren Arbeitsplatz in der Stadt gelangen müssen.

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