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1:0-Glückssieg für Italien

Italien steht im Viertelfinale der Fußball-WM. Der dreifache Weltmeister benötigte dazu allerdings die Hilfe von SR Cantalejo, der den Azzuri in der 95. Minute einen Elfmeter schenkte, den Francesco Totti verwandelte.

Italien ist am Montag in einem kontroversen Achtelfinale gegen Außenseiter Australien mit viel Glück im WM-Turnier 2006 verblieben. Die Italiener setzten sich dank eines umstrittenen Elfmeters, den der eingewechselte Francesco Totti in der fünften Minute der Nachspielzeit sicher verwandelte, mit 1:0 (0:0) durch. Der dreifache Weltmeister, der nun am Freitag im Viertelfinale auf den Sieger des Abendspiels zwischen der Schweiz und der Ukraine trifft, hatte bereits in der in der 50. Minute nach fragwürdiger Roter Karte Verteidiger Marco Materazzi verloren.

Die zuvor weitgehend enttäuschenden Italiener hatten in den Schlussminuten Fortuna auf ihrer Seite. Palermo-Verteidiger Fabio Grosso war auf der linken Seite durchgebrochen und nach Körperkontakt mit Lucas Neill zu Boden gegangen. Der spanische Schiedsrichter Luis Medina Cantalejo, mit dem die Italiener zuvor noch gehadert hatten, zeigte auf den Punkt – ein Geschenk, das Totti dankend annahm. Der Superstar von AS Roma versenkte den Ball unhaltbar für Mark Schwarzer im linken Kreuzeck.

Der Ausschluss gegen Materazzi nach einem eher gelbwürdigen Foul an den durchbrechenden Mark Bresciano, der wie seine Teamkollegen Vincenzo Grella und John Aloisi italienische Vorfahren hat, hatte den Spielverlauf schlagartig verändert. Hatten die Italiener das Spiel vor der Pause kontrolliert, so drückten die Australier nach Seitenwechsel vergeblich auf die Sensation. Zu sicher stand die italienische Defensive auch in numerischer Unterlegenheit.

Teamchef Marcello Lippi hatte seine Aufstellung bis zuletzt geheim gehalten und vorerst mit dem Verzicht auf Spielmacher Totti überrascht. Statt dem in der Vorrunde nicht überzeugenden Regisseur bot Lippi Juventus-Kapitän Alessandro Del Piero hinter den Spitzen Luca Toni und Alberto Gilardino auf. Zwar verzeichneten die Australier deutlich mehr Ballbesitz, doch die mit einer ungewöhnlich offensiven Formation angetretenen Italiener hätten bereits vor der Pause mehrmals in Führung gehen müssen.

Die beiden agilen Angreifer blieben allerdings bis zur ihrer Auswechslung in der zweiten Spielhälfte glücklos. Ein erster Toni-Kopfball war noch am Tor vorbeigestrichen (3.), ehe sich der ins australische Tor zurückgekehrte Schwarzer erstmals auszeichnete. Erst drehte der Keeper vom Pogatetz-Klub Middlesbrough einen Gilardino-Volley über das Tor (20.), zwei Minuten später entschärfte er per Fußabwehr etwas glücklich einen Toni-Schuss.

In weiterer Folge köpfelte Toni eine Perrotta-Flanke über das Tor (34.) und Gilardino verpasste eine Kopfball-Vorarbeit seines Sturmkollegen (40.). Die beste Chance vor der Pause hatten allerdings die „Socceroos“ vorgefunden. Italiens Startorhüter Gianluigi Buffon hatte mit einem Halbvolley von Verteidiger Luke Chipperfield nach schlecht geklärtem Freistoß einige Mühe (30.). Nach Seitenwechsel zeichnete sich Buffon erneut bei einem Chipperfield-Schuss aus (58.).

Weitere Großchancen für die Australier, die bei ihrer zweiten WM-Teilnahme vom niederländischen Erfolgstrainer Guus Hiddink erstmals ins Achtelfinale geführt worden waren, blieben allerdings mit Ausnahme eines Kopfballes von Cahill nach einem Corner (78.) auch gegen zehn Italiener aus. Stattdessen hatte Iaquinta mit Glück den ersten Matchball am Fuß (87.), den zweiten verwertete Totti vom Elfmeterpunkt.

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