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Hospizbegleitung in Zeiten der Isolation

Hospiz-Line
Hospiz-Line ©Shutterstock (über Caritas Vbg.)
Menschen, die mit Tod und Trauer konfrontiert werden, sind in der aktuellen gesellschaftlichen Ausnahmesituation besonders stark belastet. Zusätzlich zur Erkrankung kommt die Erfahrung der sozialen Isolation.

Das macht Betroffene verletzlicher und steigert ihr Bedürfnis nach Orientierung, Halt und Sicherheit. Hospiz Vorarlberg hält deshalb derzeit mit mehr als 80 Familien telefonischen Kontakt und begleitet sie in ihrer letzten Lebenszeit, beziehungsweise in der Trauer. Mit der eigens eingerichtete „Hospiz-Line“ (0676/88 42 005 115) wurden die Zeiten der Erreichbarkeit ausgedehnt.

Schwer erkrankte, sterbende und trauernde Menschen haben bedingt durch die Corona-Pandemie in dieser schwierigen Zeit nur mehr sehr eingeschränkt Menschen an ihrer Seite, die sie begleiten, trösten und entlasten. Auch für Hospiz-Koordinatorin Irene Christof ist ihre Arbeit momentan sehr herausfordernd und es gilt flexibel und ideenreich zu sein. Die Begleitung schwer erkrankter und trauernden Menschen erfolgt – sofern möglich – per Telefon. „Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin hat mir beispielsweise erzählt, dass sie und die von ihr begleitete Person regelmäßig am Abend telefonieren und sie auf diese Weise schon viele, tiefgehende Gespräche und tröstliche Gespräche führen konnten. Denn gerade am Abend drückt die Einsamkeit oft besonders schwer.“ Oft ist es auch ein kleines Zeichen – Blumen aus dem Garten oder eine liebevolle Karte vor die Haustüre gelegt – die die begleiteten Menschen spüren lassen, dass sie ihren Weg nicht alleine gehen müssen. „Das sind so die kleinen Momente, die mich wirklich positiv stimmen und ich freue mich, was trotz der Krise alles entstehen kann.“

Halt geben und auffangen

Es ist eine besondere Herausforderung, Nähe herzustellen, wenn in Zeiten von Corona körperliche Distanz gewahrt werden muss.  Hospiz-Begleitung übers Telefon ist für viele noch ungewohnt, kann aber sehr hilfreich sein: „Die Menschen schätzen ein offenes Ohr. Es tut ihnen gut, wenn sich eine kompetente Person Zeit nimmt, um zuzuhören, was sie bedrückt, bewegt, belastet und was sie sich erhoffen. Auch übers Telefon ist soziale Nähe herstellbar. Und diese Erfahrung brauchen wir in der aktuellen Krisensituation ganz besonders“, weiß auch der Leiter von Hospiz Vorarlberg, Karl Bitschnau, zu berichten.

Zeit nehmen und ganz Ohr sein

Die Erfahrung der geschulten Hospiz-Begleiter*innen in der Begleitung von schwerkranken, sterbenden und trauernden Menschen, kommt  Patient*innen und insbesondere auch Angehörigen in der aktuellen Situation zugute. Die ehrenamtlichen Hospiz-Begleiter*innen kennen die Themen, welche die Menschen in der Zeit des Abschieds bewegen und  begegnen ihnen auf Augenhöhe. „Aus zahlreichen Rückmeldungen wissen wir, dass dies ein wichtiger Beitrag für das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit von Patient*innen und Angehörigen schaffen kann. Die Hospiz-Line bietet zudem kundige Beratung durch die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und hilft bei der Suche nach Unterstützungs- und Entlastungsangeboten und vermittelt bei Bedarf an weitere Stellen.

Facts: Hospiz-Line

Ratgeber und Hilfe bei schwerer Erkrankung, Tod und Trauer für Patient*innen und Angehörige.
T. 0676/884205115, E. hospizline@caritas.at (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr)

Quelle: Caritas Vorarlberg/Kager

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