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„Wasser marsch“ für Vorzeigeprojekt

Bgm. Muxel und Fritz, ihre Vize Stefan Schneider und Markus Blank sowie Rainer Gehrmann, Lukas Ess und Rudi Fink (v. l.) erläutern das Projekt.
Bgm. Muxel und Fritz, ihre Vize Stefan Schneider und Markus Blank sowie Rainer Gehrmann, Lukas Ess und Rudi Fink (v. l.) erläutern das Projekt.
Lecher Wasser sichert nachhaltig die Versorgung in der Nachbargemeinde Warth.

Warth, Lech. (stp) „Die Leitung ist gefüllt, theoretisch könnte ab sofort Lecher Wasser aus den Hähnen in Warth sprudeln, praktisch warten wir damit noch zu, bis alle Steuerungs- und Kontrollsysteme ausgetestet sind. Aber nach jahrelanger Planung und Realisierung des Projekts kommt es darauf auch nicht mehr an“, so ein erleichterter Bürgermeister Gebhard Fritz bei der symbolischen Übergabefeier, zu der neben Vertretern der Planungs- und Baufirmen sowie den Spitzen der Gemeinden Lech und Warth auf den Teschenberg zwischen dem Warther Ortszentrum und der Lechschlucht gekommen waren. Dort befindet sich das Herzstück der künftigen Warther Trinkwasserversorgung, denn nach 5360 Metern Zubringerleitung wird in diesem Pumpwerk das aus Lech ankommende Wasser ins Ortsnetz bzw. in den Hochbehälter hinaufgepumpt, wie Lukas Ess vom Planungsbüro M+G Ingenieure und Rudi Fink (Siemens) erläuterten. Gehrmann Rainer (Jäger Bau) erklärte die aufwändigen Bauarbeiten an der Ostflanke der Lechschlucht. Auf den 5360 Metern Gesamtlänge mussten u. a. mehrere Tobel und am Ende auch noch der Lech selbst überwunden werden. Die Ausgangslage für das Vorzeigeprojekt, so Dipl.-Ing. Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, „ist eigentlich paradox: der Hochtannberg zählt zu den niederschlagreichsten Gebieten und trotzdem verfügt Warth nur über ganz geringe Trinkwasserressourcen. Untersuchungen haben ergeben, dass die verfügbaren Quellen im Extremfall lediglich etwa fünf Liter pro Sekunde liefern. Das ergibt knapp 500 Kubikmeter pro Tag – an Spitzentagen bei voller Bettenauslastung werden jedoch über 600 Kubikmeter verbraucht, ein Defizit von täglich 100 Kubikmetern ließ im Hinblick auf die künftige Entwicklung von Warth die
Alarmglocken klingeln.“

Baustopp verfügt

In der Praxis bewirkten die Alarmglocken einen generellen Baustopp in der Gemeinde und intensive Verhandlungen mit der Nachbargemeinde Lech, wo die Quellen weitaus ergiebiger sprudeln. Dass sich diese Verhandlungen lange hinzogen, lag nicht am Willen der Verhandlungspartner, sondern an strengen gesetzlichen Bestimmungen. „Wasser“, so Blank, „ist ein kostbares Gut, das der Gesetzgeber entsprechend nachhaltig schützt.“

Partnerschaft

Dass Lech der Nachbargemeinde mit Trinkwasser aushelfen werde, sei für die Gemeindeverantwortlichen keine Frage gewesen, bekräftigte Bürgermeister Ludwig Muxel. „Wir arbeiten am Hochtannberg mit unseren Nachbargemeinden Warth und Schröcken in jüngster Zeit in vielen Bereichen verstärkt zusammen, der Wasserverbund ist ein Teil dieser Zusammenarbeit.“ Lech, Warth und Schröcken seien schließlich über Jahrhunderte hinweg als gemeinsames Gericht oder gemeinsame Pfarre verbunden gewesen und die Rückbesinnung auf diese historischen Verhältnisse schlug sich in den vergangenen Jahren in einer Reihe gemeinsamer Projekte nieder. So fährt der Lech-Bus im Sommer seit Jahren den erweiterten Kurs in die Nachbargemeinden, im Vorjahr wurde ein einzigartiges Wanderkonzept umgesetzt, die Skigebiete arbeiten zusammen und sollen in absehbarere Zeit mit einer Verbindungsbahn aufgewertet werden und auch das Pilotprojekt Energiemodellregion setzten Lech und Warth gemeinsam um.

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