AA

„Es ist nichts entschieden“

Die Etablierung in Australien scheint sich für Christian Klien schwieriger zu gestalten als erwartet.
Die Etablierung in Australien scheint sich für Christian Klien schwieriger zu gestalten als erwartet. ©erebus
Christian Kliens letzter Renneinsatz liegt schon über einen Monat zurück. Wie geht es weiter?

Die Suche nach einem permanenten Cockpit in Australien scheint sich für den Ex-Formel-1-Fahrer schwieriger zu gestalten, als ihm lieb ist. Wieder ist Durchhaltevermögen angesagt.

Der letzte Renneinsatz zur australischen GT-Meisterschaft liegt schon über vier Wochen zurück. Erebus-Motorsport möchte dem Vernehmen nach mit mindestens einem Auto die verbleibenden GT-Rennen bestreiten. Wie ist der Stand der Dinge?

Klien: Erebus-Motorsport hat noch keine finale Entscheidung betreffend der GT-Meisterschaft in Australien getroffen. Man überlegt sich auch Einsätze in Asien. Erebus hat derzeit 45 Vollzeit-Mitarbeiter, die die Einsätze in der V8-Supercars-Rennserie stemmen, aber nur sehr wenige Leute, die das GT-Team betreuen. Da müsste personell noch aufgestockt werden.

Mit dem Mercedes-GT 3-SLS hast du in Adelaide mit einem neuen Streckenrekord deine Visitenkarte in Down Under abgegeben. Wie waren die Reaktionen?

Klien: Das Rennen fand im Rahmenprogramm der extrem populären V8-Supercars vor 95.000 Zuschauern statt. Die Australier sind fernab des internationalen Motorsports. Deshalb muss ich hier praktisch alles neu aufbauen. Aber die Leute haben gesehen, dass ich schnell bin. Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Die GT-Rennserie hat mir vom Fahren her mit dem Mercedes-Benz-AMG-SLS-Flügeltürer unheimlich Spaß gemacht. Von meiner Seite her muss ich aber sagen, dass es wohl wenig Sinn für mich persönlich macht, an einer Meisterschaft teilzunehmen, bei der ich als Fahrer durch die ungleichen Boxenstopp-Zeitvorgaben (laut Reglement müssen internationale Fahrer beim Boxenstopp bis zu 18 Sekunden länger halten als nationale Fahrer, Anm. d. Red.) von vornherein kaum in der Lage wäre, Rennen zu gewinnen. Man dachte darüber nach, diese Regel anzupassen, was aber bisher nicht geschah.

Du bist von 2007 bis heute, also in über sechs Jahren, insgesamt nur 19 Rennen gefahren. Das fahren andere in einem Jahr. Und du musst auch heuer um weitere Renneinsätze kämpfen. Die Cockpits in der V8-SC sind belegt. Die Aussagen von Vater-Manager Johannes haben etwas den Beigeschmack von Durchhalteparolen . . .

Klien: Ich kann im Moment dazu nur sagen, dass ich mich im Moment noch nicht entschieden habe, an welchen Rennen/Rennserie ich 2013 teilnehmen werde. Eine Bekanntgabe erfolgt in jedem Fall – wie stets von mir praktiziert – zuerst vom jeweiligen Team und nicht von meiner Seite. Ich kann und werde mich nicht an Spekulationen beteiligen.

Wo wohnst du eigentlich in Australien und wie verbringst du die Zeit bis zu einem möglichen weiteren Renneinsatz?

Klien: Ich verbringe meine Zeit in Australien entweder an der Gold Coast in Surfers Paradise oder in Melbourne. In diesen beiden Zentren sind die Rennmannschaften stationiert. Zudem hat man dort famose Möglichkeiten für das Fitnesstraining. Die Australier sind ja grundsätzlich unheimlich sportbegeistert.

2004 bist du in deiner Formel-1-Premierensaison beim Saisonfinale in Interlagos mit deinem damaligen Jaguar-Teamkollegen Mark Webber kollidiert und hast ihn ins Aus befördert. Wie hast du jetzt die „Malaysia-Causa“ Vettel gegen Webber gesehen?

Klien: Die unterschiedlichen Reifenmischungen kreieren offensichtlich auch heuer wieder spannende Renn­verläufe. Webber musste die Motorleistung später um 20 Prozent drosseln. Vettel hat in dieser Phase ganz klar zu wenig Respekt für die Team-Entscheidung gezeigt.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Sport
  • „Es ist nichts entschieden“