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Wahlmotive: Partei NEOS wurde vor allem aus Protest gewählt

 Wie eine Umfrage des Instituts "Ecoquest" am Wahltag nun ermittelte, wurde die neue Partei NEOS vor alllem aus Protest gewählt, das gaben immerhin 50 Prozent als Wahlmotiv an.

1.250 Wähler wurden am Sonntag telefonisch befragt. Für die Wähler des Team Stronach war dagegen die Person Stronach das primäre Wahlmotiv (29 Prozent), sagte Studienleiter Peter Ulram bei der Präsentation der Ergebnisse am Montag.

Die Motive der Wähler

Frischen Wind bzw. Verlässlichkeit nach der Nationalratswahl erhofften sich 15 Prozent der Team Stronach-Wähler, Protest war nur für zehn Prozent der Beweggrund für die Wahlentscheidung. Unter den NEOS-Wählern gaben 29 Prozent an, Wahlmotiv sei die Hoffnung auf Veränderung gewesen. Programm bzw. Liberalismus nannten 13 Prozent, den Kandidaten Hans-Peter Haselsteiner neun Prozent. Beim BZÖ, das den Einzug ins Parlament verpasst hat, war die Person Josef Bucher das wichtigste Wahlmotiv (39 Prozent).

Bei den beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP spielten die Spitzenkandidaten Werner Faymann und Michael Spindelegger dagegen eine geringe Rolle für die Wahlentscheidung. Für die Wähler der ÖVP war das wichtigste Motiv Stammwählerschaft (46 Prozent), für SPÖ-Wähler der Einsatz für Pensionen und soziale Leistungen (50 Prozent). Als wichtigsten Beweggrund für die Wahl der Grünen nannten 45 Prozent den Einsatz für den Umweltschutz. FPÖ-Wähler nannten die Ausländerpolitik der Partei (31 Prozent) und “aus Protest gegen Rot-Schwarz” (35 Prozent) als Hauptmotive.

 Späte Entscheidung der NEOS-Wähler

Die neu ins Parlament eingezogene Partei NEOS hat die meisten Wähler erst in den letzten ein bis zwei Wochen vor der Wahl überzeugen können, während die ÖVP in dieser Zeit besonders viele Wähler verloren hat. Das sind Ergebnisse einer Wahltagsbefragung des Instituts “Ecoquest”, die Studienleiter Peter Ulram am Montag präsentiert hat. Für die Studie wurden 1.250 Wähler am Sonntag telefonisch zu ihrem Wahlverhalten befragt. Stammwähler haben ihre Entscheidung vergleichsweise früh getroffen, die Mehrheit der Wechselwähler hat dagegen lange zugewartet – vor allem Abwanderer der Regierungsparteien und Zuwanderer zu den Oppositionsparteien. Auffallend seien hier Zuwanderer zu NEOS, meinte Ulram, die sich zu 75 Prozent erst in den letzten ein bis zwei Wochen bzw. wenige Tage vor der Wahl für die Partei entschieden hätten. Die ÖVP habe unterdessen gerade im Intensivwahlkampf Stimmen verloren. Insgesamt 61 Prozent der Abwanderer von der ÖVP entschieden sich erst spät dazu.

29 Prozent der Wähler haben ihre Wahlentscheidung erst wenige Tage vor der Wahl getroffen, neun Prozent ein bis zwei Wochen davor und für 58 Prozent stand die Entscheidung schon länger fest. Damit haben sich vier von zehn Wählern erst im Intensivwahlkampf festgelegt. Im Jahr 1979 stand die Entscheidung noch für 91 Prozent der Wähler schon länger fest. Außerdem habe jeder zweite Wähler in den letzten Wochen vor der Wahl überlegt, eine andere Partei zu wählen, als die letztendlich gewählte, sagte Ulram. Vor allem die Wahl der Grünen wurde von schwankenden Wählern in Erwägung gezogen.

Zeitpunkt der Wahlentscheidung

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