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Vorarlberger Biker distanzieren sich von den Black Jacket

Zahlreiche Biker wurden am Dienstagabend in Feldkirch kontrolliert.
Zahlreiche Biker wurden am Dienstagabend in Feldkirch kontrolliert. ©VOL.at/B. Hofmeister
Feldkirch - Bei dem „Biker-Meeting“ in Feldkirch am Dienstagabend handelte es sich um eines von drei Treffen, die jährlich stattfinden. Die Vorarlberger Motorradclubs besprechen bei diesen Treffen etwaige Probleme und zudem soll der Kontakt untereinander vertieft werden.
Exekutive setzt auf Prävention
Großaufgebot der Polizei
Biker wurden kontrolliert
Biker-Treffen in Feldkirch
Biker-Treffen in Feldkirch
"Wir behalten die Szene in Auge"
Biker-Clubs in Vorarlberg
Infos zu den Black Jackets

 „Wir machen diese Treffen regelmäßig“, erklärt Flash, vom MC „The Lords“ im Gespräch mit VOL.at. Der Grund dafür? „Wir können etwaie Unstimmigkeiten am Tisch klären,  denn wir haben kein Interesse daran, dass es zu Konflikten kommt“, führt der Biker weiter aus. Seit Jahren gibt es eine gute Zusammenarbeit der Vorarlberger Motorradclubs untereinander, die sich auf Festen treffen und gemeinsam feiern. Die Vorarlberger Motorrad-Club-Szene, die rund 30 verschiedene Vereine mit 300 bis 400 Mitgliedern umfasst, sind in der VBU – der Vorarlberger Bikerunion – organisiert. Die Zeiten, in denen es größere Auseinandersetzungen zwischen Vorarlberger Clubs gab, sind vorbei. „Viele Biker sind schon älter, haben Familien und gehen ihrer Arbeit nach. Es hat niemand ein Interesse an Konflikten.“

 Black Jackets werden zum Problemfall

 Seit einiger Zeit herrscht allerdings Unruhe in der Szene. Die Black Jackets, eine aus Baden-Württemberg stammende Gruppierung versucht im Ländle Fuß zu fassen. In den letzten Wochen sind Black-Jackets-Mitglieder vor allem im Umfeld von Discotheken negativ aufgefallen. Die von den deutschen Behörden als höchst kriminell und gewaltbereit eingestufte Gruppierung versucht offensichtlich in der Türsteherszene Fuß zu fassen. Bisher gibt es nur eine Handvoll Black Jackets in Vorarlberg. Nach Einschätzung von Szenekennern wird deren Auftreten allerdings aus Deutschland gesteuert.

Black Jackets sind keine Biker

Äußerlich ähneln die Mitglieder zwar Bikern, da sie – zumindest im Ländle – „Kutten“ mit Aufnähern wie die bekannten Motorradclubs tragen. Die meisten Black Jackets besitzen allerdings weder ein Motorrad, noch vertreten sie die Philosophie der Bikerszene.  Aus diesem Grund gab es unlängst auch ein Treffen zwischen Vertretern der Vorarlberger MCs und der Black Jackets-Führung. Dabei ging es für die Vorarlberger vor allem darum, dass die Black Jackets auf das Tragen ihrer Abzeichen verzichten, da man eine klare Differenzierung wünscht. Ob das Gespräch das gewünschte Ergebnis erreicht hat, bleibt abzuwarten, ein zweites Treffen mit Vertretern der Black Jackets steht noch aus.

„Auftreten der Black Jackets wirft ein schlechtes Licht auf uns” 

„Für die Öffentlichkeit ist es so schwer zwischen unseren MCs und dieser Gang zu unterscheiden“, erklärt ein Sprecher der Vorarlberger Biker. „Am Ende wirft das Auftreten der Black Jackets ein schlechtes Licht auf uns. Das wollen wir verhindern.“ Den Vorarlberger Bikern ist allerdings auch klar, dass man sich auf eine Auseinandersetzung mit den Black Jackets nicht einlassen werde und auch nicht könnte. Das sei schließlich die Aufgabe der Polizei. Zudem gelten die Black Jackets als höchst gewaltbereit. Viele Vorarlberger Biker hingegen stehen fest im Leben und haben Familien und wollen auf keinen Fall mit irgendwelchen kriminellen Machenschaften in Verbindung gebracht werden.

Verständnis für das Auftreten der Polizei

Die Vorarlberger Exekutive hat jedenfalls schon auf die Black Jackets reagiert und zeigt Präsenz. Mit einem Großaufgebot an Beamten wurde das MC-Treffen am Dienstag überwacht. Dafür zeigen die Vorarlberger Biker Verständnis: „Natürlich ist es nicht angenehm, wenn man bei der Fahrt zu einem Treffen kontrolliert und durchsucht wird. Es hat allerdings Hinweise gegeben, dass die Black Jackets unser Treffen stören wollen. Daher kann ich das Vorgehen der Polizei verstehen“, so der Präsident des The Lords MC. Von Seiten der Biker gibt es keinerlei Interesse an einem neuen „Bandenkrieg“ im Land, deshalb respektieren sie auch das verstärkte Auftreten der Polizei.

 Treffen verlief ruhig

Die Kontrollen und das gesamte Treffen verliefen indes ruhig. Zuvor wurde kolportiert, dass etwa 150 Black Jackets das Treffen stören wollten. Das ist aber nicht passiert. Im Übrigen war auch die deutsche Polizei über das Treffen informiert. Auf VOL.at-Anfrage hält Markus Sauter von Polizeidirektion Friedrichshafen fest: „Wir haben am Dienstag keine nennenswerten oder ungewöhnlichen Bewegungen von Black Jackets aus dem Bodenseeraum, die auf dem Weg nach Vorarlberg sein könnten, gemacht.“

(VOL.at/Pascal Pletsch)

 

Großaufgebot der Polizei bei Biker-Treffen

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