Drexel zog aktuell eine “zufriedene Bilanz”, bis zum Jahresende seien die Bauunternehmen in Vorarlberg “gut ausgelastet”. In der jährlich durchgeführten Blitzumfrage der Innung schätzten sie die aktuelle Auftragslage um 8,52 Prozent höher ein als im November des Vorjahres, “dank dem Wohnbau, er ist momentan der Träger der Baukonjunktur”, sagte Drexel. Dieser werde er auch 2015 bleiben. Im ersten Halbjahr erwarteten die Baufirmen eine Steigerung um 5,37 Prozent. Dies sei allerdings bereits eine geringere Prognose als in der Blitzumfrage von 2013, als noch ein Zuwachs um 8,6 Prozent in der Wohnbausparte erwartet wurde.
Warnung vor zu viel Optimismus
Vielversprechend seien nach wie vor die neue Wohnbauförderung sowie die Ankündigung der Landesregierung, pro Jahr 500 neue gemeinnützige Wohnungen errichten zu lassen, so der in der Innung für den Wohnbau zuständige Karl Grabher. Gleichzeitig warnte er aber vor zu viel Optimismus. Wie 2013 werde der Durchschnitt der in den vergangenen sechs Jahren gebauten Wohneinheiten von 1.293 heuer wieder nicht erreicht.
Insgesamt ist die Stimmung der Baubranche für das erste Halbjahr 2015 optimistisch, erwartet wird laut Innung ein Wachstum um 6,5 Prozent. Längerfristig rechnete Drexel jedoch mit einer Abflachung der Baukonjunktur. Als Gründe dafür führte er “die überbordenden Vorschriften und die bürokratische Belastung an, die sich als Kostentreiber auf die Preise niederschlagen”.
Tiefbauch: Rückgang erwartet
Anders als beim Wohnbau erwarten die Bauunternehmen in Vorarlberg im öffentlichen Tiefbau (- 11,4 Prozent) und Hochbau (- zwei Prozent) sowie im Industrie- und Gewerbebau (-2,4) einen Rückgang. Das habe mit der schwierigen finanziellen Situation der Gemeinden, aber auch mit der aktuellen politischen Lage in Österreich und Europa zu tun, erklärte der Verantwortliche für diese Bereiche, Alexander Stroppa. “Wenn das Vertrauen in die politische Zukunft nicht vorhanden ist, sind die Unternehmen nicht bereit, langfristig zu planen und zu investieren”, stellte Stroppa fest.
Innungsmeister Drexel forderte die Landesregierung auf, die Bauagenden in einer Baudirektion unter der Leitung von Praktikern zu bündeln, denn “vernünftige Rahmenbedingungen” seien die einzige Möglichkeit, auch vernünftige Preise zu machen, die allen zu gute kämen. Für Vorarlberg bedeute das eine Angliederung der Baurechtsabteilung an die Hochbauabteilung. Ende Juli waren in der Vorarlberger Bauwirtschaft rund 4.000 Personen beschäftigt.
(APA)
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