1985 war es der Plan von Fridolin Lucian, Oberlech im Winter autofrei zu halten. Viele hielten das für unmöglich. Aber das Konzept einen Tunnel zu bauen, der alle Hotelanlagen miteinander verbindet, hat überzeugt.
Zehn Jahre Überzeugungsarbeit
“Da steckte aber viel Arbeit dahinter. Zehn Jahre hat es gedauert, bis man zum Schluss kam, dass es eine gute Idee sei. Man musste sogar einen Probetunnel bauen, um die Mitfinanzierer zu überzeugen”, erzählt Lucian, der ehemalige Leiter des Tunnelsystems. Er hat dann mit seinen Mitstreiter in Eigenregie den Tunnelbau gestartet: “Stück für Stück haben wir das Tunnelsystem gebaut. Begonnen haben wir mit Aushebungen und Stahlkonstruktionen, weil Beton doppelt so teuer gewesen wäre.”
Neun Millionen Euro
Bis alle Abzweiger zu den Hotels fertig waren, dauerte es bis 2008. Gekostet hat das komplette System neun Millionen Euro, die größtenteils von den angrenzenden Hotels gezahlt wurden, erklärt Lucian: “Sieben Millionen Euro investierten die Hoteliers, eineinhalb Millionen kamen von der Gemeinde und den Rest finanzierte die Bergbahn.” Von dort aus geht es auch an den tiefsten Punkt des Tunnels. Der Lift von der Bergstation der Seilbahn Lech-Oberlech in die Tunnelsysteme reicht nämlich 15 Meter in die Tiefe.
Europaweit einzigartig
1,7 Kilometer hat das System insgesamt, deshalb fahren die Hotelangestellten die Container mit Waren und Gespäckstücken mittels Electrocars zu den Arbeitsplätzen. Dieses autofreie Tunnelsystem ist europaweit einzigartig und wird von den Touristen gerne erkundet. “Deshalb bieten wir auch Führungen vom Lift der Bergstation aus an. Im Winter ist hier unten alles beleuchtet und voller Menschen, ein richtiges Schauspiel. Und bereits in zwei Jahren sind wir schuldenfrei”, freut sich der ehemalige Leiter.
Rundfahrt im Tunnelsystem
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