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Viel Prominenz bei Ausstellungseröffnung „Kein Kinderspiel“

Die erst 15-jährige Dornbirner Autorin Maya Rinderer las zur Ausstellungseröffnung in Buchs
Die erst 15-jährige Dornbirner Autorin Maya Rinderer las zur Ausstellungseröffnung in Buchs ©Helmut Köck
Impressionen von der Ausstellungseröffnung "Kein Kinderspiel"

Buchs. Bei der Eröffnung der Wanderausstellung „No Child’s Play – Kein Kinderspiel“ in den Räumlichkeiten der International School Rheintal befanden sich S.D. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Fritz Baum sowie Dr. Florian Marxer von den Liechtensteiner Freunden von Yad Vashem unter den Anwesenden. Auch aus Vorarlberg gaben sich Vernissageredner wie Besucher ein buntes Stelldichein.

Werner Bundschuh sowie Werner Dreier Verein erinnern.at, dessen Büro sich in Bregenz befindet, machten mit ihrer Eröffnungsrede den Auftakt: Werner Bundschuh hielt dabei eine traurige Bilanz dem Publikum vor Augen: „Eineinhalb Millionen Kinder wurden im Holocaust ermordet. Eine Zahl, die wir uns nicht vorstellen können.“ Er las ein Gedicht von Abraham Koplowitsch vor, welcher im zarten Alter von 14 Jahren in Auschwitz ermordet wurde. Werner Dreier ging der Fragestellung, warum Holocaust-Erziehung heute noch so wichtig ist, auf den Grund.

„Junge deutsche und österreichische Männer sowie ihre Komplizen töteten meistens die Kinder. Doch die zentrale Frage hierbei ist: Was hat das alles mit mir zu tun? Und was lernen wir daraus?“ so der Pädagoge Dreier. Er sagte, es sei zu einfach „never again“ bzw. „niemals wieder“ zu sagen ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Nicht unerwähnt ließ er die Genozide in Ruanda oder Srebrenica und mahnte, wie wichtig eine gewisse Genozid-Prävention und die Vermittlung von Menschenrechten wäre. „Aufstehen und sich wehren gegen Rassismus lautet die Devise!“ Nächste Woche am 9. und 10. 11. wird den November-Pogromen durch die Nazis 1938 gedacht.

Wider das Vergessen

Die 6-köpfige Schulband, bestehend aus Lehrern, Ex-Lehrern und Eltern spielte „Wish You Were Here“ bevor Dr. Florian Marxer, Präsident von den Liechtensteiner Freunden von Yad Vashem, das Podium betrat. „Diese Ausstellung öffnet ein Fenster in die Welt der Kinder während der Shoah“ so Marxer. Ehrenpatronat S. D. Prinz Hans Adam II. war leider verhindert, wünschte jedoch allen Beteiligten viel Erfolg für die Ausstellung, welche dazu beitragen würde, dass die Erinnerung an diese so schreckliche Zeit aufrecht erhalten bleibt. Es wurde ein Videobeitrag über die Jerusalemer Institution Yad Vashem gezeigt, welcher bei einigen der Anwesenden Tränen verursachte.

Lesung von 15-jähriger Autorin

Anschließend trat die erst 15-jährige Maya Rinderer aus Dornbirn hinters Podest. Die Gymnasialschülerin schrieb im zarten Alter von nur 12 Jahren den im März dieses Jahres publizierten Roman „Esther“. Das Buch handelt vom 15-jährigen jüdischen Mädchen Esther welches sich auf der Flucht befindet. „Ich bin heute 15 Jahre alt. Als mein Opa 15 war, war gerade der Krieg vorbei. Wenn ich mir vorstele, was er durchmachen musste als er gleich alt war wie ich, bin ich sehr stolz auf ihn“ so die sichtbar gerührte Jungautorin. Maya Rinderer las passend zum Ausstellungsthema das Kapitel über die mutwillig zerstörte Puppe vor. Dann sprach sie auf Englisch weiter, wie bereits die vorigen Redner, was dem ganzen eine angebrachte Bilingualität verpasste: „Für mich hat diese Ausstellung eine sehr wichtige Bedeutung. Denn sie zeigt auf, was die Kinder durchmachen mussten. Dass sie in mehreren Schulen gezeigt wird, bringt heutige Kinder diesem Thema näher und sie können daraus lernen!“ Nach einem weiteren Song der Schulband richtete Direktorin Meg Sutcliffe einige Worte ans Publikum. Sie betonte die Wichtigkeit der Ausstellung als bedeutende Lehr- und Lernmöglichkeit für Lehrer und Schüler aus der gesamten Region und dass es eine Ehre wäre, dass die ISR Gastgeber der Ausstellung sein könne.

Die Ausstellung „No Child’s Play“ kann noch bis 11. November an der International School Rheintal, Aeulistrasse 10 in Buchs besichtigt werden. Danach macht sie in mehreren Stationen in Vorarlberg Halt, so etwa in Bregenz, Dornbirn und Feldkirch. Nähere Informationen dazu finden sich auf www.erinnern.at.

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