Vergewaltigung in U-Bahn - Dornbirner gefasst
Der Mann sei von einem Zeugen, der ein Fahndungsfoto im Internet gesehen hatte, auf dem Jakominiplatz erkannt und von einer Funkstreife festgenommen worden, sagte der Wiener Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Das Opfer habe das Spital verlassen können. Der mutmaßliche Vergewaltiger sei in das Polizeianhaltezentrum Graz gebracht worden und solle im Laufe des Tages nach Wien überstellt werden. Dort werde er von Beamten des Landeskriminalamts einvernommen. “Es handelt sich eindeutig um den Täter”, sagte Keiblinger.
Brutale Vergewaltigung
Der 25-Jährige ist als jener Mann identifiziert worden, der am Montag kurz nach 18.00 Uhr eine 23 Jahre alte Frau in einem ansonsten leeren Waggon eines Zugs der Linie U6 zwischen den Stationen Alt-Erlaa und Philadelphiabrücke mit einem Faustschlag niedergestreckt, mehrere Minuten gewürgt und sexuell missbraucht haben soll. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag ein Fahndungsfoto und warnte zugleich vor eigenmächtigem Einschreiten, da der Mann als gefährlich gilt.
Die Ermittler hatten den amtsbekannten Verdächtigen anhand von Videoaufzeichnungen der Wiener Linien identifiziert. Das Foto sei schon eine halbe Stunde nach der Anzeige bei der Polizei gewesen, sagte ein Sprecher der Wiener Linien, die den Ausbau der Videoüberwachung in den Zügen forcieren. Drei Viertel aller Garnituren sind mit Kameras ausgerüstet, der Rest solle so rasch wie möglich erfolgen. Livebilder aus Zügen gibt es aus technischen Gründen allerdings nicht. In den Stationen werden die Kameras scharfgeschaltet, sobald der Notruf betätigt wird.
Appell an die Passagiere
An die Passagiere appellieren die Wiener Linien, die Sicherheitseinrichtungen zu nutzen, sobald diese etwas Verdächtiges beobachten. Im Fall der vergewaltigten jungen Frau geschah dies nicht, obwohl der Zug dreimal in Stationen hielt, ehe der Täter beim vierten Halt flüchtete. Die Vergewaltigung in der U6 zeige, “dass Kameras keine Menschen schützen, sondern nur Menschen Menschen schützen”, erklärte Roman Hebenstreit, Vorsitzender des ÖBB-Konzernbetriebsrats, am Rande einer Pressekonferenz zum Thema Bahnsicherheit in Wien.
Attacke auch in Reisezug
Auch in einem Reisezug wurde ein Passagier Opfer einer brutalen Attacke: Ein 42-Jähriger ging am Dienstagabend kurz nach der Abfahrt vom Wiener Westbahnhof mit Fäusten auf einen 17-Jährigen los und forderte Geld und Ticket. Ein Zugbegleiter alarmierte die Polizei, die den Angreifer auf dem Bahnhof Wien-Meidling noch in dem Zug Richtung München festnahm.
Bei der Wiener Polizei werden Gewaltdelikte in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht statistisch ausgewiesen, erfasst werden allein Fälle von Raub. 2011 wurden 37 solche angezeigt und neun geklärt, in diesem Jahr waren es 33 Anzeigen, elf Taten wurden geklärt.
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