Wir wollen Diskriminierungen etwa im Besuchsrecht oder beim Thema Obsorge aufzeigen und Verbesserungen erreichen“, sagt Hannes Hausbichler, Obmann der Initiative „Papa gibt Gas“.
Am gestrigen Vatertag war in den Bregenzer Seeanlagen Zieleinfahrt der Radtour von „Papa gibt Gas“. Über 400 Kilometer legten die Pedalritter bei ihrer „Papatour“ zurück, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. An vorderster Stelle steht dabei das Besuchsrecht der Väter nach Scheidungen. Vätern sollte es möglich sein, ihre Kinder zu sehen, auch wenn mitunter Mütter das unterbinden wollen. Gerade nach Scheidungen sollte zum Wohl des Kindes die Beziehung zu beiden Elternteilen aufrecht bleiben. Die Initiative will darüber hinaus Betroffenen Hilfestellung geben, für das Thema sensibilisieren und Väterinteressen gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. „Papa gibt Gas“ ist deshalb auch mit anderen Vereinen und Interessensgruppen vernetzt. So etwa mit der Männerpartei, der katholischen Männerbewegung oder auch „Väter ohne Rechte“. Eine Zusammenarbeit gibt es ebenfalls mit der „eruopäischen Väterplattform“, mit der gemeinsam die Radtour auf die Beine gestellt wurde.
Eingerichtet wurde von Hausbichler auch der „Männerservice“. Dabei handelt es sich um eine Anlaufstelle, die männerspezifischen Schlechterstellungen tatkräftig entgegentritt. Hier gibt es Hilfestellungen bei männerspezifischen Fällen rund um Familie, Trennung, Kinder, Ämter und Gesetze.
Männerpartei erwägt Antritt bei Landtagswahlen
Hausbichler ist auch Landesobmann der Männerpartei. Und hier kann er bereits erste Erfolge verbuchen: „Nicht zuletzt über die Öffentlichkeit, die wir für das Thema geschaffen haben, wurde im Vorarlberger Landtag im Mai dieses Jahres ein Antrag auf gerichtliche Durchsetzung des Besuchrechts mehrheitlich verabschiedet.“ Hausbichler sieht die Rechte und Pflichten der Eltern nach Scheidungen jedoch nach wie vor ungerecht verteilt. Den Vätern blieben meist nur die Pflichten. Für Hausbichler gehört aber nicht nur das Besuchsrecht entsprechend geregelt, er sieht im gesamten Familienrecht Reformbedarf.
Der engagierte „Trennungsvater“ kann sich durchaus vorstellen, mit der Männerpartei bei den nächsten Landtagswahlen anzutreten. Vorerst hofft er jedoch auf entsprechende Unterstützung der Parteien für die Anliegen der geschiedenen Väter: „Wenn sich hier etwas bewegt, wie schon beim Besuchsrecht in einem ersten Ansatz geschehen, dann braucht es uns nicht. Andernfalls sehen wir uns durchaus in der Lage, zu kandidieren, damit allen Betroffenen und Interessierten eine politische Plattform zu bieten.“
Info
Donnerstag, 14. Juni 2012, 19:00 Uhr
Magazin 4, Bregenz, Bergmannstraße 6
Lesung und Diskussion zum Thema Besuchsverweigerung
Der österr. Autor Raoul Schrott liest aus seinem Buch „Das schweigende Kind“
Es diskutieren: Dr. Anneli Kremmel-Bohle (Vorarlberger Kinderdorf), Landesvolksanwältin Mag. Gabriele Strele (Vizepräsidentin des österr. Familienverbandes), Mag. Klaus Pichler (Rechtsanwalt), Raoul Schrott
Im Publikum: Landtagsabgeordneter Mag. Albert Hofer (ÖVP), Landtagsabgeordnete Kornelia Spieß (FPÖ), Reinhold Einwallner (SPÖ) sowie Vertreter von „Papa gibt Gas“ und der Männerpartei
Veranstalter: „Papa gibt Gas“, www.papagibtgas.at
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