Ursachenforschung nach Lawinenunglück am Mont Blanc
Kritik am Massentourismus auf alpinen Gipfeln kam vom Extrembergsteiger Arved Fuchs (59). “Die Natur wird degradiert zu einer Art Freizeitpark”, sagte der Deutsche am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Gegen Unfälle im Alpinbereich sei niemand gefeit, dort gebe es stets Restrisiken, die oft kleingeredet würden, meinte Fuchs. Im aktuellen Fall deute vieles auf ein Unglück hin.
Bergführer berichtet
Erste genauere Berichte zum Unfallhergang kamen vom geretteten Bergführer Daniel Rossetto. Der 63-jährige berichtete der Zeitung “Le Parisien” (Freitag): “Es war, als würde ich in einer Waschmaschinentrommel stecken.” Er war mit zwei dänischen Alpinisten unterwegs und kam – wie seine Kunden – mit leichten Verletzungen davon. Die Lawine sei um 5.15 Uhr plötzlich und “ohne Geräusch, nur mit einem Hauch” über die Gruppe hereingebrochen. “Wir haben versucht zu widerstehen, aber das hat uns den Hang hinab gedrückt – 250 Meter unterhalb des Platzes, an dem wir uns befanden.”
Die anderen Seilschaften, die in den Tod gerissen wurden, habe er nicht gesehen. “Die Lawine hat auf 100 Metern Länge und 100 Metern Breite alles hinweggerissen”, wird einer der Retter, Patrice Ribes, von der Zeitung zitiert. In den bis zu sechs Metern hohen Schneemassen hätten schwere Eisblöcke gesteckt.
Ursachensuche für Lawinenunglück am Mont Blanc
Als mögliche Ursache für die tödliche Lawine gilt eine 40 Zentimeter dicke Eisplatte. Die Platte könnte gebrochen sein und damit die Lawine ausgelöst haben, hatte ein Behördenchef am Vortag erklärt. Unklar blieb, ob sie von einem Alpinisten losgetreten worden war oder sich anderweitig gelöst hat. Frankreichs Innenminister Manuel Valls ordnete eine Untersuchung an. Die Tragödie gilt als eines der schlimmsten Lawinen-Unglücke seit Jahren am Mont-Blanc-Massiv.
(APA)
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