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Neun Tote bei Lawinenunglück in Frankreich

Rettungskräfte im Großeinsatz am Mont Maudit
Rettungskräfte im Großeinsatz am Mont Maudit ©EPA
Bei einem der schwersten Unglücke in den französischen Alpen hat eine Lawine im Mont-Blanc-Massiv mindestens neun Menschen in den Tod gerissen. 15 Menschen wurden verletzt. Vier zunächst vermisste Bergsteiger wurden nach Medienberichten vom Abend gefunden. Als mögliche Ursache des tödlichen Lawinenabgangs gilt eine 40 Zentimeter dicke Eisplatte.
Mont Maudit, der "Verfluchte Berg"


Die Platte könnte gebrochen sein und damit die Lawine ausgelöst haben, sagte der Präfekt des Departement Haute-Savoie, Philippe de Rumigny. Unklar blieb, ob sie von einem Alpinisten losgetreten worden war oder sich anderweitig löste. Neben drei Deutschen starben ein Schweizer, drei Briten und zwei Spanier. 15 Personen wurden ins Krankenhaus von Sallanches gebracht, zwei weitere waren unverletzt geborgen worden.

Zudem meldeten sich zwei Briten der zunächst vier vermissten Alpinisten am Abend bei den Rettern wohlbehalten zurück. Kurz danach berichteten Medien unter Berufung auf die französische Gendarmerie, alle vier seien am Leben. Zwei der Bergsteiger hatten demnach ihre Tour nicht angetreten, die beiden anderen eine andere Route gewählt.

Unter den Verletzten befinden sich nach Angaben von Nikolaus Lutterotti, Sprecher des Außenministeriums in Wien, keine Österreicher. “Weder die bisher geborgenen Toten noch die Verletzten stammen aus Österreich”, sagte er auf APA-Anfrage. Ob sich zum Unglückszeitpunkt überhaupt Österreicher auf dem 4.000er befunden hatten, blieb zunächst unklar.

Nach Angaben der Rettungskräfte geschah das Unglück in mehr als 4.000 Metern Höhe am Col du Mont Maudit – übersetzt der verfluchte Berg. Der Gipfel liegt für Bergsteiger auf dem Weg zum Montblanc, dem mit 4.810 Metern höchsten Berg der Alpen. Die Opfer hatten nach bisherigen Erkenntnissen auf 3.600 Metern in einer Hütte übernachtet und sich sehr früh auf den Weg gemacht. Alarmiert wurden die Retter zeitig in der Früh von einem der Verletzten. Die Behörden leiteten einen Großeinsatz ein.

Die Tragödie zum Auftakt der diesjährigen Tourismus-Saison gilt als eines der schlimmsten Lawinen-Unglücke seit Jahren am Montblanc-Massiv. Jährlich versuchen sich 20.000 Alpinisten am Mont-Blanc-Aufstieg – in der Hochsaison seien dort täglich bis zu 500 Bergsteiger unterwegs.

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