Unfalllenker: "Bin froh, dass wir alle überlebt haben"
Noch heute ist nicht klar, wie es eigentlich zu dem Unfall kam. Philipp war mit zwei Freunden in einem geliehenen Auto unterwegs, als er in den Morgenstunden des 26. Juli von der Fahrbahn abkam und frontal in einen Baum krachte. Er und seine beiden Mitfahrer trugen schwere Verletzungen davon, befinden sich aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung.
“Feuerwehr kommt gleich”
Spricht man Philipp auf die Unglücksnacht an, weiß er nicht so recht, was er antworten soll. Erinnerungen an den Unfallhergang hat er keine. Der heute 28-Jährige weiß noch, dass er mit seinen Freunden Franz S. und Melanie L. (Namen von der Redaktion geändert) in Dornbirn unterwegs war. Auch wie er ins Auto eingestiegen ist und sie beide heimfahren wollte, weiß er noch. Seine nächste Erinnung ist nur ein Fragment: “Die Feuerwehr kommt gleich” soll eine Stimme gesagt haben. Zu diesem Zeitpunkt war Philipp zwischen Fahrersitz und Lenkrad eingeklemmt. Was danach passiert ist, hat der junge Mann nicht mitbekommen. Nicht, dass die Feuerwehr Dornbirn ihn und seine Mitfahrer mit der Bergeschere aus dem völlig zerstörten Pkw herausschneiden musste. Und auch nicht, dass sein Beifahrer aus Kapazitätsgründen ins Krankenhaus St. Gallen gebracht werden musste.
Ursache unklar
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, kann sich Philipp nicht erklären. Er selbst ist sich sicher, am Abend des Unglücks nicht zu viel getrunken zu haben. Der Alkoholtest im Krankenhaus habe gerade einmal 0,2 Promille ergeben. Der Atemtest der Polizei war ungültig, auf ein Ergebnis der Blutuntersuchung wartet man bisher vergeblich. Eine Idee hat Philipp freilich schon: Er glaubt an einen Sekundenschlaf. Dass er sich an nichts mehr erinnern kann, sei ein Schutzmechanismus, hat ihm sein Betreuer im Krankenhaus erklärt. Nach und nach dürften die Bilder der Unfallnacht aber wieder zurückkommen.
“Kein Alkohol mehr”
Wenn Philipp heute auf das Geschehene zurück blickt, erfüllt ihn vor allem Dankbarkeit: “Ich bin froh, dass wir alle überlebt haben.” Die Folgen werden den gelernten Fenstermonteur allerdings noch eine Weile begleiten. Seine Verletzungen machen ihm noch immer erheblich zu schaffen, an eine Rückkehr ins Arbeitsleben ist derzeit nicht zu denken. Hinzu kommt das schlechte Gewissen seinen Mitfahrern gegenüber, die noch massivere Verletzungen erlitten haben. Und natürlich ist da auch die Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr, mit der er sich auseinandersetzen muss. Seiner Freundschaft zu Franz und Melanie tut aber selbst das keinen Abbruch: Gegenseitige Vorwürfe gebe es keine, das Verhältnis sei nach wie vor “super”. Seine Lektion hat Philipp trotzdem gelernt: Alkohol wird er keinen mehr anrühren, wenn er wieder ins Auto steigt. Und zwar “nicht ein Bier”.
Die Polizei Dornbirn wollte sich auf Anfrage von VOL.AT nicht zu dem Unfall äußern. (MST)
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