Von Jörg Stadler/VN:
Feldkirch. Das geplante Jahrhundert-Bauprojekt „Stadttunnel Feldkirch“ steht einmal mehr im Kreuzfeuer der Kritik. Nachdem sich die „Arbeitsgruppe Verkehrsproblem Liechtensteiner Unterland“ in den vergangenen Monaten mehrmals zu Wort gemeldet hatte, fahren nun auch Vorarlbergs Grüne ihre Geschütze auf. Sie warnen vor einer Verkehrszunahme und bezweifeln die Wirtschaftlichkeit des Projekts.
Eine parlamentarische Anfrage an Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser soll nun „offene Fragen und Widersprüchlichkeiten“ klären.
Der grüne Landtagsabgeordnete und Verkehrssprecher Bernd Bösch befürchtet, dass mit dem Tunnel eine Schleuse im grenzüberschreitenden Verkehr geöffnet werden könnte. Bösch bezieht sich in seiner Kritik auf eine Verkehrsprognose, die von den verantwortlichen Planern bereits im vergangenen Jahr als „nicht mehr aktuell“ zurückgewiesen wurde. Diese geht von einer Verkehrszunahme von über 50 Prozent nach Eröffnung des Tunnels im Jahr 2025 aus. Neuesten Berechnungen der Planer zufolge steigt der Verkehr bis 2025 ohne Stadttunnel jedoch lediglich um acht, mit Stadttunnel um 22 Prozent. Bösch bezweifelt das und glaubt, dass der Tunnel die Region nur „kleinräumig“ entlasten und zu einer „kräftigen Verkehrszunahme in Feldkirch“ führen wird. Weiters stehe das 210-Millionen-Euro-Projekt im Widerspruch zur angestrebten Energieautonomie des Landes. Denn das Projekt Energiezukunft ziele auf eine Änderung des Mobilitätsverhaltens, insbesondere der Verkehrsmittelwahl, ab.
UVP-Eingabe verschoben
Klar ist mittlerweile: Der geplante Eingabe-Termin für das Genehmigungsverfahren (UVP) wird sich ein weiteres Mal verschieben. Wollte man die Unterlagen ursprünglich im ersten Quartal einreichen, spricht Stadttunnel-Projektleiter Arno Schwärzler nun von einer Eingabe „vor der Sommerpause“. Grund für die Verschiebung: „Der Stadttunnelbau soll genützt werden, um eine über die Letze in Frastanz führende Hochspannungsleitung in den Tunnel zu verlegen“, erklärt Schwärzler.
Verkehrsbefragung
Auch die Verkehrszahlen sind Teil der Erhebungen für die Einreichung zum Genehmigungsverfahren. Ergänzend zu den bereits erhobenen Verkehrszahlen ist im Frühjahr eine weitere Befragung am Grenzübergang Tisis-Schaanwald bezüglich der Fahrtzwecke vorgesehen. Dabei soll festgestellt werden, welchen Grund die Fahrten über die Grenze haben.
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