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Geothermie-Projekt: St. Gallen macht weiter - Bohrprojekt wird eingebremst

Der Stadtrat hat entschieden, das Geothermie-Projekt der Stadt St.Gallen weiterzuführen.
Der Stadtrat hat entschieden, das Geothermie-Projekt der Stadt St.Gallen weiterzuführen. ©geothermie.stadt.sg.ch/
St. Gallen (CH) - St. Gallen rückt nach Erdbeben vom Geothermie-Projekt nicht ab, friert aber die Bohrung vorübergehend ein.
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Fünf Wochen sind verstrichen, seit im St. Galler Rheintal die Erde bebte. Ausgelöst wurden die Erdstöße mit einer Magnitude von bis zu 3,5 durch Bohrarbeiten im Rahmen des St. Galler Geothermie-Projektes. Mit Erdwärme sollten ursprünglich 3000 Haushalte mit Strom versorgt werden. 160 Millionen Euro will die Stadt dafür einsetzen. Doch das Beben hat vieles verändert.

Seit 20. Juli suchen Experten nach den Ursachen des Zwischenfalls. Das Geothermie-Projekt war an diesem Samstagmorgen in eine entscheidende Phase getreten. Dann drang unerwartet Gas ein. Der Druck im Bohrloch stieg. Die Mannschaft hielt mit Wasser und „schwerer Bohrspülung” dagegen. In der Folge bebte die Erde. Personen wurden nicht verletzt, aber zahlreiche Sachschäden wurden in den Tagen danach gemeldet.

Die Experten sagen heute, dass „die kritisch gespannten Trennflächen in der Erdkruste und die darin gespeicherte Bruchenergie bereits vor Projektbeginn vorhanden” waren. Die Bohrung habe das fragile System allerdings aus dem Gleichgewicht gebracht.

Die Arbeiten im Zeitraffer:

Wie geht es nun weiter? Zunächst wollen die Arbeiter eine Messsonde bergen, die seit 20. Juli in über 4000 m Tiefe liegt. Sie hat wichtige Daten zu den Druck- und Temperaturverhältnissen gespeichert. Dann wird zur Sicherung ein perforiertes Rohr in der Bohrloch eingebaut. Das Bohrloch wird provisorisch verschlossen, nachdem Gas- und Wasservorkommen im Untergrund noch eingehender erforscht worden sind.

Die St. Galler Behörden betonen, dass bei den noch anstehenden Bohrlocharbeiten bis zum Verschluss der Öffnung weitere Beben nicht ausgeschlossen werden. Das Projekt werde in diesem Fall sofort gestoppt.

Geothermie-Projekt St. Gallen – Webcam:

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