In den Siebzigerjahren ging es im österreichischen Skisport erstmals um Geld und Verträge, die Struktur des Sports veränderte sich nachhaltig. Skifirmen sicherten sich Einfluss auf die Verbände. Sie sprachen sich mit den Trainern ab und verabredeten sich, wenn es um die Aufstellungen der Teams ging, wie “Der Standard” am Montag berichtet.
Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg, unter ihrem Mädchennamen Spieß wurde die damals 16-Jährige österreichische Meisterin in der Abfahrt, berichtet dem “Standard” vom Machtmissbrauch durch Unternehmer, Funktionäre und Trainer. Es habe auch sexuelle Übergriffe und sexualisierte Gewalt von Betreuern, Technikern und Kollegen gegeben.
Systematische sexualisierte Gewalt
Wer seinen Startplatz im Weltcup nicht in Gefahr bringen wollte, habe die Annäherungsversuche der maßgeblichen Männer über sich ergehen lassen. Werdenigg habe als Teenagerin sonderbare Dinge zwischen den Erwachsenen beobachten müssen.
In Skiinternaten sei früh versucht worden die jungen Menschen zu brechen, auch in der Sexualität. Sexuelle Nötigung sei an der Tagesordnung gewesen. Der ganze Skizirkus sei damals sexuell “irrsinnig freizügig” gewesen. Jeder habe mit jedem Affären gehabt. Einmal sei sie von zwei Mannschaftskollegen unter Alkohol gesetzt worden. Einer der beiden vergewaltigte sie. Lange Zeit habe sie nie mit jemandem darüber gesprochen, habe sich selbst die Schuld gegeben, wie viele ihrer Kolleginnen damals.
(red)
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