Nach dem Messepark Dornbirn informieren nun auch die Projektherren von Seequartier und Seestadt über den Stand der Dinge. Geändert hat sich vor allem das Seequartier auf dem Gelände des heutigen Bahnhofs und Busbahnhofs. Während bisher ein durchgehender Sockel entlang der Hauptstraße geplant war, ist dieser nun zur Hälfte verschwunden. Stattdessen präsentiert sich das Seequartier der Stadt gegenüber offener, auf Höhe des Hugo-Lunardon-Weges soll ein weiterer Platz entstehen.
Zwei neue Hochhäuser
Auf dem Grundstück jenseits der Mehrerauerbrücke sollen statt eines großen Blocks zwei Türme entstehen. Mit einer Höhe von über 30 Metern bilden sie neben dem Hotelturm beim Busterminal (44 Meter Höhe) einen weiteren gut sichtbaren Orientierungspunkt.Während sich in den unteren drei Stockwerken der Türme mit Ziegelfassade Handels- und Büroräumlichkeiten finden werden, bestehen die restlichen Stockwerke aus jeweils vier Eckwohnungen.
Hotel und Unterführung nicht fix
Ob es tatsächlich ein Hotel geben wird, ist laut Hubert Rhomberg noch nicht fix. Auch die vonseiten der Stadt angestrebte Unterführung als Ersatz für die Bahnhofsbrücke ist noch nicht beschlossene Sache. Bei der Präsentation gab man sich jedoch überzeugt, dass man sich mit der ÖBB einigen werde. Hier stelle sich vor allem die Frage, wer die Unterführung schlussendlich finanzieren werde.
Seestadt kein Einkaufszentrum
Beide Projekte präsentieren sich als Mischung aus Verkaufsflächen, Büro- und Wohnräume. Nicht zuletzt verwehrt sich Bernhard Ölz von Prisma dagegen, die Seestadt als Einkaufszentrum zu bezeichnen. Insgesamt komme man nur auf 11.000 bis 12.000 Quadratmeter für Handel und Gastronomie. Dem stehen an die 70 Wohnungen und an die 1.500 Quadratmeter Bürofläche gegenüber. Das Seequartier steuert weitere 4.000 Quadratmeter Handelsfläche bei.
Weniger Handelsfläche als möglich
Der Kritik von SPÖ-Klubobmann Michael Ritsch, es fehle den Projekten an Publikumsmagneten, wie sie Dornbirn und andere Städte haben, kann er ebenfalls nichts abgewinnen. Mit Zara habe man einen hochwertigen internationalen Mieter gefunden, auch die anderen künftigen Geschäfte würden sich auf diesen Niveau bewegen. Insgesamt bleibt man mit diesen Plänen jedoch unter den erlaubten Möglichkeiten. Laut der Wirtschaftspresseagentur würde die Seestadt-Widmung bis zu 17.000 Quadratmeter Handelsflächen vorsehen. Auch das Seequartier bleibt unter den gewidmeten 4.500 Quadratmetern.
Verkehr als Thema
Bürgermeister Markus Linhart betont die starke Einbindung der Bregenzer Bevölkerung. Viele Vorschläge der letzten Bürgerinformation vor einem Jahr seien in die Planungen geflossen. Diskutiert wurde auch die Verkehrslösung während den Bauarbeiten. So wird die Landstraße zeitweise über die Bahnhofsstraße geführt, während des Neubau des Bahnhofs zieht der Busbahnhof Richtung Mehrerauerbrücke. Ganz ohne Verkehrsbehinderungen werde es trotz aller Bemühungen nicht gehen, gibt sich Linhart keinen Illusionen hin. Man werde jedoch versuchen, diese so gering wie möglich zu halten.
Baubeginn: Zweites Quartal 2015
Im Dezember soll die Seestadt zur Begutachtung bei der Stadt eingereicht werden. Mit einem Baubeginn rechnet Ölz im Frühjahr 2015 – und damit nach den Gemeinderatswahlen, wie Ritsch anmerkt. “Ich bin seit 1988 in der Politik und bereits damals war die Seestadt ein Wahlkampfthema.” Sobald die Arbeiten an der Tiefgarage unter der Seestadt abgeschlossen sind, folgen im Sommer 2016 der neue Bahnhof, das Busterminal und die Zwillingstürme. Als letztes werden die Wohnblöcke des Seequartiers umgesetzt. Die Seestadt soll dann innerhalb von zwei Jahren errichtet werden. Das Seequartier soll mit 2019 bis 2020 fertig gestellt sein.
Die Projektbetreiber
Hinter dem Seequartier und der Seestadt stehen zwei Zusammenschlüsse bekannter Unternehmen. So gehört das Seequartier, das auf dem Gelände des Hauptbahnhofs enstehen wird, einem Konsortium von Rhomberg Bau, i+R Gruppe, ZIMA Holding sowie der Alpenländischen Heimstätte und der Wohnbauselbsthilfe. Die auf dem bisherigen “Parkplatz Seestadt” entstehende Seestadt gehört der Prises Quartierentwicklung GmbH – eine Kooperation zwischen PRISMA Unternehmensgruppe und der SES (Spar European Shopping Centers). Investiert werden an die 220 Millionen Euro, davon entfallen 120 Millionen auf die Seestadt. Hinzu kommen die Kosten für die Bahnunterführung, den Busterminal, die Seespange und die Arbeiten an der Landesstraße.
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