Das teilte der Einsatzleiter der Bergrettung, Wilfried Seidl, in der Nacht auf Samstag der APA mit. Der Pole wurde sogleich per Hubschrauber in ein Krankenhaus abtransportiert.
“Stabil und bestens versorgt”
“Der Patient ist aus der Höhle heraußen”, sagte Seidl. Der gesundheitliche Zustand von G. sei “stabil und bestens versorgt”. Ein Notarzt und ein Höhlenrettungsarzt betreuten den Verunglückten an Ort und Stelle. G. wurde mit einer für Nachtflüge geeigneten Alouette III des Bundesheeres ins Landeskrankenhaus geflogen. Pilot und Co-Pilot verwendeten Nachtsichtbrillen.
Keine Operation nötig
Dort wurde er von Primar Herbert Resch untersucht. “Der Patient ist in einem guten Allgemeinzustand”, zitierte Spitalsprecherin Mick Weinberger den Arzt. Der Pole habe ein leichtes Schädelhirntrauma, eine Becken- und Rippenfraktur an der linken Körperseite sowie viele Prellungen und Blutergüsse erlitten. “Er musste nicht operiert werden”, sagte Weinberger am Samstag in der Früh auf Anfrage der APA. Der Verletzte befindet sich derzeit auf der Überwachungsstation der Chirurgie West. Der Patient benötige heute noch Ruhe, erklärte die Spitalsprecherin. Für morgen, Sonntag, um 10.30 Uhr sei ein Pressetermin in der Chirurgie West geplant.
Unfallursache unklar
Der Pole war mit fünf Landsleuten in der Schachthöhle zu Forschungszwecken unterwegs. Zu dem Unfall kam es am Donnerstag um etwa 02.00 Uhr. Marek G. stürzte in rund 250 Metern Tiefe etwa sieben Meter über eine Steilstufe ab. Die Unfallursache ist noch unklar.
Retter gingen an ihre Grenzen
Knapp 80 Salzburger Retter waren insgesamt im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Helfern aus anderen Bundesländern und aus Bayern. Insgesamt waren damit mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort. Sie gingen dabei bis an ihre körperlichen Grenzen.
Forscher konnte um 2.18 Uhr geborgen werden
Ihre Anstrengungen haben sich gelohnt: Laut der Sprecherin der Salzburger Bergrettung, Marie Riedler, konnte der verunglückte Höhlenforscher am Samstag um 02.18 Uhr aus der Jack Daniel’s Höhle gebracht werden. Die Bergung hatte sich demnach zum Schluss etwas verzögert, weil die Bergretter aufwendige technische Umbauarbeiten an einem Flaschenzug vornehmen mussten, wie Riedler der APA sagte.
Beim Höhlenausgang war zudem ein 35 Quadratmeter großes beheizbares und beleuchtbares Sanitätszelt aufgebaut worden mit medizinischem Equipment für Notfallmaßnahmen, falls ein Hubschrauberflug witterungsbedingt nicht möglich gewesen wäre. Für den äußersten Notfall war auch ein Abtransport in einer Trage ins Tal angedacht. Das hätte Stunden gedauert.
Am Freitagnachmittag hatte sich der Verletzte noch in rund 160 Metern Tiefe befunden. Die Bergung gehe gut voran, hatte es geheißen, so dass mit der Rettung in der Nacht gerechnet worden war.
Viele Helfer bereits bei Westhauser-Rettung im Einsatz
Viele der Hilfskräfte standen zuletzt schon bei der Bergungsaktion im Untersberg im bayerischen Berchtesgaden im Einsatz: Dort war im Juni der verunglückte Höhlenforscher Johann Westhauser (52) in einer zwölftägigen Rettungsaktion von mehr als 700 Helfern aus der Riesending-Schachthöhle befreit worden. (APA/red)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.