In den Sonntagsgottesdiensten verkündete der Pfarrer von Dornbirn Haselstauden, Ronald Waibwel (54) heute, dass er sein Priesteramt niederlegen werde. Er hat sich „nach einem sehr langen und mühsamen Nachdenkprozess heuer zu Pfingsten dafür entschieden“. Am Ende seines letzten Gottesdienstes erklärte Waibel den Gläubigen, warum. Waibel war 27 Jahre Seelsorger.
„Diese Entscheidung hat überwiegend damit zu tun, dass ich seit recht langer Zeit immer größere Schwierigkeiten habe, Vertreter dieser von Rom zentralistisch regierten Kirche zu sein, in der ich für mich als Priester keine lebbaren Arbeitsbedingungen mehr vorfinde“, sagte Waibel vor dem Schlusssegen. „Damit meine ich besonders die Verweigerung des Dialogs in den so dringend notwendigen Reformen, insbesondere, was die Zulassungskriterien zum Weiheamt betrifft. Aber auch das fehlende Vertrauen in uns Mitarbeiter, die sich Gedanken über die Zukunft unserer Kirche machen. Und auch dieses ewige Warten auf einen neuen Bischof, als ob sie nicht gewusst hätten, dass Bischof Elmar 75 wird.“
Waibel betonte, dass sein Schritt nichts mit der Pfarre Haselstauden zu tun habe. „Ich bin drei Jahre lang sehr gerne mit Euch unterwegs gewesen.“ Er habe viel Wertschätzung erfahren. Gleichzeitig dankte der scheidende Priester der Diözesanleitung, von der er „großes Entgegenkommen und volle Unterstützung erhalten“ habe. „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Namentlich nannte Waibel Diözesanadministrator Benno Elbs, mit dem er u. a. ein Jahr lang in Paris studiert hat, und Pastoralamtsleiter Walter Schmolly.
Ronald Waibel hat sich vor allem 2008 als Seelsorger in Egg einen Namen gemacht, als beim verheerenden Brand im Vinzenzheim zwölf Menschenleben zu beklagen waren. Der Dornbirner Dekan Erich Baldauf begleitete ihn während seiner letzten Messe.
Wie geht es nun weiter?
Pfarrer Ronald Waibel wird von der Diözese sofort dienstfrei gestellt. In der Zeit seiner beruflichen Neuorientierung wird er von der Diözese Feldkirch finanziell unterstützt. Er selber möchte eine Ausbildung zum diplomierten Krankenpfleger machen. Walter Metzler, vormals Pfarrer in Klaus-Fraxern, wird ab sofort die Pfarre Dornbin-Haselstauden betreuen.
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