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Parteijugend im Wahlkampf: Was bedeutet „konservativ"?

Sie verteilen Flugblätter, Kekse und andere Gimmicks, sprechen mit den Menschen auf der Straße, veranstalten Diskussionsrunden: Die Parteijugend ist für jeden Wahlkampf unentbehrlich. In unserer neuen Serie rücken wir die Nachwuchskräfte der Parteien in den Mittelpunkt. Den Beginn macht die junge ÖVP.
Mit der jungen ÖVP im Wahlkampf

Sie sprechen vom Spitzenkandidaten respektvoll als „Dr. Michael Spindelegger”. Und bleiben auch dann ruhig und höflich, als eine ältere Dame blafft: „Zwischen den Wahlkämpfen hört man nie was von euch!” Die junge ÖVP ist ziemlich genau so, wie man sie sich vorstellt.

„Tut viel für uns Junge”

Und so überraschen auch Sätze wie der hier nicht: „Die meisten Leute freuen sich und sind total freundlich, wenn man ihnen etwas gibt”. Gesagt hat ihn der erst 20-jährige Rafael. Er ist bei der JVP, seit seinem 15. Lebensjahr. Beigetreten ist er, „weil die ÖVP im Moment extrem viel für uns Junge tut und unsere Ideen übernommen werden.” Zehn bis 15 Stunden pro Woche investiert er in den Wahlkampf. Das hänge aber von den Möglichkeiten jedes einzelnen ab, erklärt Rafael. Er selbst ist derzeit Zivildiener bei der Rettung, seine zeitlichen Ressourcen sind damit beschränkt.

„Werte stimmen”

Etwas anders sieht die Situation bei Christian aus. Auch er ist 20, studiert aber bereits Jus in Wien. Teilweise ist er schon um fünf Uhr morgens dabei, Vorbereitungen für den Tag zu treffen. Und bleibt dann bis in die späten Abendstunden. Im Gegensatz zu seinem Mitstreiter ortet Christian eine „geteilten Stimmung” in der Bevölkerung. „Man merkt schon, dass viele frustriert sind.” Das Interesse an Politik trübe das aber im Großen und Ganzen nicht. Bei der JVP ist Christian, „weil ich mich schon früh für Politik interessiert habe und dabei gemerkt habe, dass hier die Werte übereinstimmen.”

Konservativ sein bedeutet…

Werte – eines dieser Worte, das immer gegenwärtig ist, wenn man es mit der ÖVP zu tun hat. Wofür aber steht die christlich-soziale Partei heutzutage noch? Anders gefragt: Was bedeutet es für einen jungen Menschen, konservativ zu sein? „Dass man die alten, bewährten Sachen beibehält”, meint Rafael etwas schwammig, „aber es bedeutet nicht, dass man nicht für neue Sachen offen ist, die sich einmal rentieren später.” „Wertebewusst sein, traditionsbewusst sein”, antwortet Christian, nicht minder mehrdeutig. Und präzisiert dann doch noch, in dem er vor allem „Leistung” und „Familie” als besonders wichtig herausstreicht. (MST)

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