Küng würde es lieber sehen, wenn sich Benedikt zum Gebet nach Bayern zurückziehen würde. “Wenn er im Vatikan bleibt, sind Kontakte und Gespräche unvermeidbar”, sagte Küng im Interview mit der römischen Tageszeitung “La Repubblica”. Er äußerte seine Hoffnung, dass Benedikt im neuen Pontifikat keine Rolle spielen werde. “Ansonsten könnte es zu einer gefährlichen Polarisierung zwischen Anhängern des neuen und des alten Papstes kommen. Dies würde eine einheitliche Regierung der Kirche unmöglich machen”, betonte der Schweizer.
Versteinerung der Kirche
Der neue Papst sollte seiner Ansicht nach nicht zu alt, aber auch nicht zu jung sein. “Ein langes Pontifikat würde zur Versteinerung der Kirche führen”, meinte Küng. Die Herkunft des neuen Papstes sei nicht wichtig. Essenzieller sei, dass der neue Papst nicht zu “römisch” werde. “Ratzinger stammte nicht aus Rom, doch letztendlich war er der römischste unter den Römern und in der Kurie”, erklärte der Theologe.
Ab 75 Jahren Rücktritt?
Nach Küngs Worten sollten auch Päpste die für Bischöfe geltende Regel respektieren, wonach diese ab dem 75. Lebensjahr ihren Rücktritt anbieten sollen. “Jetzt stellen wir fest, wie negativ es ist, wenn ein Papst zu lang oder bis ins hohe Alter im Amt bleibt”, erklärte Küng. (APA)
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