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OUTFITTERY zieht Männer an: Firmengründerin Julia Bösch im Interview

2. Interactive West mit Referentin Julia Bösch.
2. Interactive West mit Referentin Julia Bösch.
Mit der Gründung des Personal-Shopping-Portals OUTFITTERY hat sich die Vorarlbergerin im Jahr 2012 einen Traum erfüllt und die Internetwelt mit einer neuen Idee bereichert. Für die 2. Interactive West konnte Russmedia Digital die Wahl-Berlinerin als Referentin gewinnen. Warum es beim Einkleiden von Männern bleiben soll und wo bzw. wie Julia Bösch selbst shoppen geht, verrät sie vorab im Interview.
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OUTFITTERY – mit Sitz in Berlin – sieht seine Mission darin, Männer von der stressigen und zeitraubenden Last des Kleidungskaufs zu befreien – als eine Online-Variante des „Personal Shoppings“. Der Kunde wird dabei persönlich bedient und beraten. Eine im Hinblick auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden ausgewählte Stil-Expertin stellt nach Online-Kontakt und persönlichem Telefonat zwei bis drei individuelle Outfits zusammen, die an den Kunden geschickt werden. Was gefällt, bleibt beim ihm – was nicht gefällt, geht zurück.

Dass die gebürtige Vorarlbergerin hiermit den richtigen Riecher hatte, beweist ihr Erfolg: Mehr als 200.000 Kunden nutzen mittlerweile den Personal-Shopping-Service; das Konzept wurde bereits in acht europäische Länder exportiert. Mittlerweile ist OUTFITTERY europäischer Marktführer im Bereich “Curated Shopping” – also “betreutem Einkaufen” –  und Julia Bösch eine der bekanntesten Gründerinnen Deutschlands.

 

Julia Bösch im Interview:

1. Sie kleiden beruflich Männer ein – wie kommt man bzw. frau auf so eine wunderbare Idee?
Ein gemeinsamer Freund von meiner Mitgründerin Anna und mir hat sich in New York einen Personal Shopper gegönnt – für 100 Dollar die Stunde! – um am Abend mit einem neuen Outfit in den Bars glänzen zu können. Eigentlich gibt es für diesen Freund nichts Schlimmeres als Shopping, doch an diesem Tag kam er glücklich und mit vielen tollen Sachen zurück, die ihm der Shopper ausgesucht hatte. Mit Outfittery wollen wir dieses Erlebnis für jeden Mann möglich und erschwinglich machen. Besonders für diejenigen, die keine Zeit oder Lust für/auf Shopping haben oder die einfach neugierig sind und sich Inspiration von extern wünschen. Viele wollen einfach mal was Neues ausprobieren.

2. Mit wie vielen Mitarbeitern wurde das Unternehmen gestartet? Was waren die Anfangsschwierigkeiten? Gab es auch Momente, in denen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit und ihren Mut bereut haben?
Zu dritt – bestehend aus Anna, unserem CTO Tobi und mir. Auf dem Fußboden meines Wohnzimmers, ich weiß es noch ganz genau.
Eine Herausforderung zu Beginn war, dass wir alles selbst machen mussten – vom Einkauf über die Beratung bis hin zum Packen, usw. Im StartUp macht zu Beginn einfach jeder alles. Außerdem gab es damals einige Zweifler, die uns gesagt haben, dass die Nachfrage nach unserem Angebot nicht groß genug sein würde. Gut, dass wir nicht auf sie gehört haben, denn inzwischen haben wir über 200.000 Kunden und es gibt noch so viel Potenzial!

3. Warum haben Sie sich bei der Firmengründung für den Standort Berlin entschieden?
Berlin war damals und ist heute noch immer einfach „the place to be“ für Startups. Die Stadt bietet genau die richtige Dosis an Inspiration, Abenteuer und vor allem ein großes Netzwerk. Die Startup-Szene hierzulande lockt Talente von überall hierher, die Stadt ist sehr international. Das ist natürlich fantastisch für uns und unsere Suche nach tollen neuen  Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für unser internationales Team.  Zudem ist die Stadt sehr günstig. Im Vergleich mit anderen europäischen Städten wie z.B. London oder Paris sind die Preise hier noch absolut erschwinglich.

4. Wie haben Sie es geschafft, in relativ kurzer Zeit bekannt zu werden? Denn den wirklich sehr liebenswerten und einprägsamen TV-Werbespot gibt es ja noch nicht ganz so lang!? Wie war also Ihre Erfolgs-Marketingstrategie?
Wir haben natürlich immer viel auf Online Marketing gesetzt. Aber ganz ehrlich: Unser bester Marketingkanal war von Anfang an die Weiterempfehlung durch zufriedene Kunden. Zu Beginn über „Word of Mouth“, mittlerweile haben wir auch ein Weiterempfehlungsprogramm. Das ist einfach die schönste Bestätigung für unseren Service!

5. Soll es beim Einkleiden von Männern bleiben – oder denken Sie auch über einen Shopping-Service für Frauen nach? Glauben Sie, dass es hierfür eine Nachfrage geben würde – oder gibt es einfach viel zu wenige weibliche Shopping-Muffel? Können Frauen also tatsächlich besser Shoppen als Männer?
Männer shoppen einfach anders als Frauen – da gibt es einen einfachen Test. Überlegen Sie einmal, wie viele Frauen Sie kennen, die Shoppen als ein Hobby aufzählen. Und dann, wie viele Männer? Genau. Männer wollen gut gekleidet sein, aber sie wollen dafür keine Zeit opfern. Sie beschäftigen sich viel lieber mit anderen Dingen in der Freizeit. Im Schnitt gehen sie zwei Mal pro Jahr einkaufen, dafür kaufen sie dann gleich alles, was sie benötigen. Extrem pragmatisch. Genau hier setzen wir an. Wir nehmen unseren Kunden den Stress und  Zeitaufwand, nach neuer Kleidung zu suchen, ab. Außerdem erhalten sie von uns  zusätzliche Inspiration für neue Looks. Das funktioniert, und unsere Mission ist es, noch viel mehr tolle Männer einzukleiden. Sie sind unsere liebste Zielgruppe!

6. Wie bzw. wo kaufen Sie Ihre eigene Kleidung? Im Internet oder überwiegend in Geschäften vor Ort? In Berlin ist das Angebot ja riesig und bunt.
Was das Shopping angeht, verhalte ich mich ähnlich wie unsere Zielgruppe Männer… Ich kaufe weniger oft, dafür dann aber gleich ganz viel, ein. Fast nur online, für volle Umkleidekabinen und Warteschlangen an der Kasse fehlt mir – wahrscheinlich jobbedingt – einfach die Geduld. Den Samstag verbringe ich lieber mit Freunden am See, anstatt durch volle Läden zu schlendern.

7. Und zu guter Letzt: Auch wenn es bis zum 22. Oktober noch eine Weile hin ist – was erwarten Sie sich von der Interactive West 2015?
Austausch unter Profis, ein tolles Netzwerk und jede Menge Inspiration, den ich mit nach Berlin nehmen kann!

 

Julia Bösch bei der IAW 2015

Wer noch mehr von der spannenden Unternehmensgründung und der Erfolgsgeschichte von OUTFITTERY erfahren möchte, hat die Möglichkeit, Julia Bösch bei der am 22. Oktober im Dornbirner Spielboden stattfindenden 2. Interactive West zu hören bzw. zu erleben. Early-Bird-Tickets sind bis zum 30. September zu erhalten – für 160 Euro inklusive der Getränke & Speisen sowie der After-/Networkingparty mit der Band “The Groovebumps”und DJ Berti Basement.

Wann? 22. Oktober 2015, 15 bis 22 Uhr
Wo? Spielboden Dornbirn
Weitere Infos auf www.interactivewest.at

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