Markus Klement zu ORF-Personalia Niko Pelinka: "Ich würde es nicht tun"

“Ich werde dem Generaldirektor keine Ratschläge erteilen. Ich sage nur, ich würde es nicht tun”, so Klement bei einer Diskussion des Vorarlberger Presseclubs in Bregenz. Er selbst sei ganz klar als neutraler und unabhängiger Kandidat angetreten und werde seinen Leuten den Rücken stärken, sollte es Einflussnahmeversuche geben, versprach Klement. Bezüglich der zu erwartenden Umstrukturierungen im Landesstudio Vorarlberg hielt er sich vorerst noch bedeckt.
Entscheidung über Umstrukturierungen in den kommenden Wochen
“Ich bin nicht angetreten, um die Dinge so zu lassen, wie sie sind”, betonte Klement, nach personellen und strukturellen Änderungen gefragt. Entsprechende Entscheidungen sollen in den kommenden Wochen fallen. Seine Bewerbung habe mit einem rasch umsetzbaren Konzept “ohne Grüße aus Fantasien” gepunktet. Generaldirektor Wrabetz sei “mutig” gewesen, als er sich für einen so jungen Bewerber wie ihn entschied, so der 36-jährige Klement, der nach seiner Bestellung als nicht qualifiziert und erfahren genug kritisiert wurde. Über diese “Vorverurteilung” habe er schmunzeln müssen. Man solle ihn erst kennenlernen und dann urteilen, sagte der bisher vor allem als Radiomoderator bekannte Landesdirektor.
Ziel seiner Arbeit sei es, das Land in all seinen Facetten, seinen Eigenheiten und regionalen Stärken abzubilden. Das mache den ORF unverwechselbar. “Wer bringt denn zum Beispiel noch Klassik und echte Volksmusik, wenn wir das nicht tun?”, so der Landesdirektor. Der ORF müsse für die Menschen greifbarer werden, dazu müssten die Mitarbeiter verstärkt in den Außeneinsatz. Auch die umliegenden Regionen Süddeutschland, Ostschweiz und Liechtenstein wolle er mehr zum Thema machen, da es hier regen Austausch gebe. “Europa ist bei den Menschen längst angekommen, bei den Medien, hab ich den Eindruck, wird das nicht abgebildet”, sagte Klement. Dabei seien drei deutschsprachige Nachbarn für ein Landesstudio eine einmalige Chance. Die Internationalisierung werde dadurch unterstützt, dass Schweiz- und Liechtensteinkorrespondentin Raphaela Stefandl in Dornbirn stationiert ist.
Er sei gerne dazu bereit, nationale Formate aus Vorarlberg zuzuliefern. “Es gibt keinen Grund, warum es nicht beispielsweise ein Talk-Format aus Vorarlberg geben soll. Die Leute hier brennen darauf, nicht nur ‘Vorarlberg heute’ zu produzieren”, so Klement. Aus anderen Landesstudios kämen schließlich auch Sendungen für das Hauptabendprogramm. Er müsse allerdings mit einem Budget von rund 16 Mio. Euro haushalten. Wenn die Zentrale also nationale Inhalte verlange, müsse sie diese auch bezahlen. Das Sparziel habe man im Landesstudio bereits erreicht. In den vergangenen vier Jahren wurden 20 Mitarbeiter über das Golden Handshake-Programm abgebaut. Derzeit verfüge der ORF Vorarlberg über 98 Vollzeitäquivalente.
Klement sprach sich für eine stärkere Durchlässigkeit und einen besseren Informationsfluss zwischen Fernsehen, Radio und Online aus. Mehr Qualität wollte Klement auch für die Ausbildung des ORF Vorarlberg-Nachwuchses. So sei etwa die Sprecherausbildung in den vergangen Jahren etwas vernachlässigt worden, “dabei ist das die Visitenkarte des ORF”, so Klement. Er wolle ab Mitte des Jahres ein eigenes Ausbildungsmodul in Vorarlberg installieren, das Know-how dazu gebe es im Land. Es gelte, Junge im ORF mit einer trimedial angelegten Ausbildung stärker zu fördern.
(APA)
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