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Krems: Rumäne bestreitet Beteiligung an Einbruch

Offene Fragen und ein geringer Informationsfluss: Das ist am Samstag der Stand der Dinge im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Schüssen in einem Merkur-Markt in Krems gewesen, durch die am Mittwoch in den Morgenstunden ein mutmaßlicher Einbrecher (14) getötet und ein 16-Jähriger in beide Oberschenkel getroffen wurde.
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Die Streifenbeamten, die gefeuert hatten, sind am Freitag bis in den späten Abend erstmals einvernommen worden.

Erst am Samstag hat nach Polizeiangaben die Befragung jenes 28-jährigen Rumänen stattgefunden, der als weiterer Mittäter bei dem Einbruch gilt. Der Mann wurde am Vortag kurz vor 19.00 Uhr in Gföhl in seinem Wohnbezirk Krems festgenommen. Er habe in der Folge nach einem Dolmetscher und einem Rechtsanwalt verlangt. Eine Beteiligung an dem Einbruch in den Merkur-Markt bestreitet der Verdächtige laut Polizei. Er habe mit der Tat nichts zu tun, so der Rumäne.

Die Kremser Beamten, die nach Auslösung des stillen Alarms in den Merkur-Markt gerufen worden waren und drei Schüsse abgegeben hatten, wurden am Freitagabend erstmals befragt. Die Einvernahme dauerte – mit Unterbrechungen – von 19.45 bis 23.30 Uhr, hieß es in Polizeikreisen. Laut ihrem Wiener Rechtsanwalt gaben die Frau und der Mann zu Protokoll, dass sie angegriffen worden seien und deshalb geschossen hätten, so die ORF-“ZiB 2”. Dass die Beamtin einmal und ihr Kollege zweimal gefeuert hatte, “könnte stimmen”, hieß es am Samstag.

Aufgrund der bisher bekanntgewordenen Angaben der Kremser Polizisten steht nun Aussage gegen Aussage. Der bereits zuvor im Landesklinikum Krems einvernommene 16-jährige R. hatte nämlich erklärt, dass die Schüsse gefallen seien, als er und Florian P. (14) flüchten hätten wollen. Der getötete Jugendliche wurde unterhalb des rechten Schulterblattes getroffen, das Projektil ist im Bereich der rechten Brustwarze ausgetreten, hatte die Staatsanwaltschaft Krems am Donnerstag zum Obduktionsbericht mitgeteilt. Die Jugendlichen hatten bei dem Einbruch einen Schraubenzieher und eine Gartenharke bei sich. Sie seien demnach “im technischen Sinn” bewaffnet gewesen, nicht jedoch nach dem Waffengesetz.

Bestätigt wurde am Samstag, dass in einen Fall von Körperverletzung vom Donnerstagnachmittag vor dem Merkur-Markt der Bruder des getöteten Florian P. involviert gewesen ist. Er soll einen Fotografen niedergeschlagen haben, der ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Beschuldigte ist vorerst noch nicht einvernommen worden. Seine Befragung werde “wegen der derzeitigen Situation erst später durchgeführt”, hatte die Polizei am Freitag mitgeteilt.

“Ich habe eigentlich recht freundlich mit ihm geredet, mit Mitgefühl natürlich, und war dann ganz baff, dass er so reagiert, einfach so direkt mit der Faust”, berichtete der verletzte Fotograf dem ORF NÖ. Das Opfer erlitt schwere Gesichtsblessuren und einen Jochbeinbruch.

Als “vage” hat die Polizei am Samstag bezeichnet, dass es neben Florian P., dem 16-jährigen R. und dem Rumänen noch weitere Mittäter bei dem Merkur-Einbruch gegeben haben könnte. Gerüchten, die in der Lerchenfeld-Siedlung in Krems kursierten, würde jedenfalls nachgegangen.

Auskünfte zur Vernehmung der Beamten obliegen der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Hinsichtlich des Einbruchs selbst und auch der Befragung des verdächtigen Rumänen ist die Staatsanwaltschaft Krems zuständig.

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