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Privatuniversität zu Bauen und Umwelt nimmt Form an

Lochau – Die interdisziplinäre Forschungsarbeit und Studien zur Entwicklung zukunftsfähiger Lebensräume sollen mit Wintersemester 2013/2014 in Lochau starten. Der Akkreditierungsantrag erfolgt im kommenden Frühjahr.
Dr. Helmut Kramer: "Akkreditierungsantrag im Frühjahr 2011"

Die Idee einer Vorarlberger Privatuniversität zu den Themenbereichen nachhaltiges Bauen, Architektur, Regionalentwicklung und damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Fragen nimmt Gestalt an. Die in Lochau (Bezirk Bregenz) angesiedelte akademische Bildungsstätte könnte ihren regulären Forschungs- und Lehrbetrieb nach derzeitigem Planungsstand mit dem Wintersemester 2013/14 beginnen, informierten die Initiatoren am Montag.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Ex-Wifo-Chef Helmut Kramer erstellte in den vergangenen eineinhalb Jahren ein inhaltliches Konzept. Geplant ist die Einrichtung dreier Institute aus dem natur-, gesellschaftswissenschaftlichen sowie dem ökonomischen Bereich. Zu Beginn werden mit “Bauen und Lebensraum” sowie “Bauen und Umwelt” zwei Bachelor-Studiengänge und ein Master-Studium zu “Wissensbasiertem Entwerfen” angeboten. Innerhalb von drei Jahren soll das Angebot um zwei weitere berufsbegleitende Master-Studien (“Zukunftsfähige Gebäudelösungen”, “Regional-, Stadtentwicklung und Regeneration”) ergänzt werden.

Das Programm sehe sich an der Schnittstelle zwischen Regional- und Standortentwicklung und Architektur und stelle diese Bereiche in Bezug zu Soziologie, Gesundheitswissenschaften, Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Fragestellungen. Ziel sei es, interdisziplinäre Forschung und Lehre zur Entwicklung zukunftsfähiger Lebensräume anzubieten. Als Herausforderungen nannte Kramer knappe Bebauungsflächen, Klimaproblematik und die daraus folgende nötige Ressourcenschonung sowie die demografische Alterung, was sich auf alle Lebensbereiche auswirken werde.

Die Privatuniversität finanziere sich über Studiengebühren, Forschungsförderungen und über private Interessenten. Für den Beginn rechneten die Initiatoren mit bis zu 100 Studierenden, die von rund 40 Mitarbeitern administrativ und wissenschaftlich betreut werden. Nach fünfjähriger Laufzeit werden für die fünf Lehrgänge rund 300 Studenten aus ganz Europa erwartet, hieß es. Aktuell laufe die Detailplanung für den Antrag beim Akkreditierungsrat (ÖAR), der im Frühjahr 2011 eingereicht werden soll. Mit einer Akkreditierung rechne man in der zweiten Jahreshälfte.

Roland Pircher, Geschäftsführer der “Universalis Projektentwicklungs- und Errichtungsgesellschaft mbH”, gab Einblicke in die bauliche Umsetzung der Universität, die auf dem ehemaligen Areal der Privatkäserei Rupp in Lochau entstehen soll. Neben dem Universitätsgebäude sind auf dem “Campus Scientia” auch Flächen für ausgelagerte Forschungsabteilungen von Unternehmen, ein Hotel und Wohnungen vorgesehen. Der Masterplan für das Projekt werde im kommenden Frühjahr vorgestellt.

Hohe Studiengebühren

Private Institute müssen auch privat finanziert werden. Derzeit ist von drei Förderern die Rede, wobei erwartet wird, dass mit der Aufnahme des Studienbetriebs im Wintersemester 2013/14 weitere hinzukommen werden. „Wir haben uns bewusst für eine Privatuniversität entschieden, da diese flexibler, gesetzlich unabhängiger und auch nicht von Traditionen geprägt ist“, schildert Prof. Dr. Kramer im VOL Live Interview. Damit verzichtet die Uni auch auf staatliche Förderungen, nicht zuletzt für die Studenten. „Die Studiengebühren werden 2000 Euro für die Bachelorstudiengänge und 4000 Euro für die Masterstudiengänge pro Semester betragen“, schildert er weiter. Dadurch wird natürlich auch ein Teil der Universität finanziert. Die Problematik, dass Studenten unter Umständen nicht über die nötigen Mittel verfügen könnten, soll laut Prof. Dr. Kramer folgender Maßen umgangen werden: „Wir erhoffen uns, dass Unternehmen, die von den Absolventen profitieren, auch einen Teil der Studiengebühren mittragen werden.“ Ob die hohen Kosten der Studenten jedoch auch durch hohe Qualität in den Studiengängen berechtigt sein werden, bleibt abzuwarten.

Video: Interview mit Dr. Helmut Kramer, akademischer Leiter

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