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"Mit uns gibt's das nicht"

Hard/Lauterach/VN - Die Bürgermeister von Hard und Lauterach lehnen die Südumfahrung ihrer Kommunen rundweg ab.
Dritter Zwischenbericht
Grafik der Südumfahrung
Variantensuche auf der Zielgeraden

Elmar Rhomberg, Gemeindechef von Lauterach, hat gewusst, was kommt. „Ich bin ja auch im Regionalforum. Nur habe ich mich an das Stillhalteabkommen bis zur Präsentation des Zwischenberichts gehalten. Doch damit ist es jetzt vorbei.“ Zustimmendes Nicken kommt von seinem Amtskollegen aus Hard, Harald Köhlmeier.

„Dieser Vorschlag stieß bei uns ganz sicher nicht auf Zustimmung“, sagt Köhlmeier. Und begründet: „Die Südumfahrung Hard/Lauterach führt in Hard an unserem Siedlungsgebiet Erlach vorbei. Dort leben 4500 Menschen. Dieses Gebiet befindet sich noch in Entwicklung. Die Menschen dort würden stark belastet.“ Elmar Rhomberg erwähnt die 3000 Lauter­acher an der südlichen Peripherie der Gemeinde. „Mit uns gibt’s das nicht.“

Der Konsens

Der Harder Bürgermeister gießt seine Argumente auch in Zahlen. „Auf der L 202 hätten wir zwar eine tägliche Entlastung von 2000 Fahrzeugen, dafür auf der neuen Straße jeden Tag 20.000. Das ist ein schlechter Deal.“ Sie hätten beide die Diskussion im Regionalforum mit großer Skepsis verfolgt, „wollten uns aber an die Regeln der Diskussion halten“, so Rhomberg. Sowohl Köhlmeier als auch Rhomberg fordern nun Sofortmaßnahmen für die geplagte Bevölkerung. Und sie fordern darüber hinaus, was auch Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer fordert: eine nochmalige, genaue Prüfung der Straßenvariante vom Autobahnknoten Dornbirn-Nord Richtung Schweiz. Rhomberg: „Diesbezüglich besteht ein großer Konsens zwischen uns Bürgermeistern. Und dazu gehört auch Kollege Werner Schneider aus Höchst.“

Zu Reaktionen abseits der Bürgermeister-Partei hat die Veröffentlichung des dritten Zwischenberichts vom konsensorientierten Planungsverfahren auch in Lustenau geführt. Sehr zurückhaltend äußert sich dabei Gemeinderat und Landtagsvizepräsident Ernst Hagen von der FPÖ: „Es müssen neben den jetzt als weiterverfolgungswürdig scheinenden Varianten auch andere noch geprüft werden – zum Beispiel die Nordvariante Lustenau am Rande des Naturschutzgebiets. Aber ich will zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Präferenzen äußern. Ich dränge nur darauf, dass wir schnell zu einer Lösung kommen.“

Bernd Bösch macht den Standpunkt der Grünen deutlich: „An der Ablehnung der Ostumfahrung hat sich für uns nichts geändert. Andererseits wollen wir nicht die Bevölkerung bevormunden und müssen Reaktionen abwarten.“ Nicht gestorben ist für den Grünen die West­variante entlang des Rheins. „Da möchte ich ganz klar bewiesen haben, dass das nicht geht.“ Auch die Nordvariante ist für Bösch wieder prüfungswürdig. Grundsätzlich sprechen sich die Grünen für eine kleinräumige Lösung in geringerer Dimension aus. Stichwort Bevölkerung: Die soll Anfang kommenden Jahres in einer sogenannten „Roadshow“ über die Entlastungs-Varianten informiert werden.

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