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Variantensuche auf der Zielgeraden

(VN) Lustenau - Der im Jahr 2008 begonnene Planungsprozess "Mobil im Rheintal" tritt in die Endphase. Bis zum Ende des ersten Quartals 2011 sollen nach Angaben des Vorarlberger Verkehrslandesrats Karlheinz Rüdisser (V) ein Abschlussbericht und eine Empfehlung an die Landesregierung und die Straßenbaugesellschaft Asfinag vorliegen. Von ursprünglich über 20 Straßenvarianten werden nur noch die Ostumfahrung Lusten­au plus Südumfahrung Hard/Lauterach geprüft.
Bilder der Pressekonferenz
Dritter Zwischenbericht
Variantensuche in der Zielgeraden
Dringende Entlastung
Lustenau Ortsumfahrung

Der dritte Zwischenbericht im konsensorientierten Planungsverfahren für eine Verkehrslösung im Unteren Rheintal, der gestern im Lustenauer Rathaus vorgestellt wurde, benennt bezüglich Straßenvariante nun einen eindeutigen Favoriten: Es ist eine Straßenspange, die einerseits südlich von Hard und Lauterach eine Trasse als Verbindung der österreichischen zur Schweizer Autobahn vorsieht, andererseits östlich von Lustenau. Beim Grenzübergang auf Höhe von St. Margrethen würden die beiden Straßen dann zusammentreffen. Es sind dies die Straßenvarianten, die im Planungsprozess als weiterbearbeitungswürdig angesehen werden. Gleiches gilt auch für zwei Projekte im Bereich öffentlicher Verkehr: Eine Ringstraßenbahn zwischen Bregenz–Höchst–Lustenau–Dornbirn–Bregenz mit einem Siebeneinhalb-Minuten-Takt sowie ein optimiertes Bus-Schienensystem zwischen Bregenz, Hard, Fußach, Höchst, Lustenau, Hohen­ems und Dornbirn. Beide ÖV-(Öffentlicher Verkehr)-Projekte sehen ein Bündel an begleitenden Maßnahmen zur Optimierung ihrer Wirkung vor.

Westvariante vor Aus

Bezüglich Straßenkorridore macht Christian Rankl, Leiter des Projekts, allerdings klar: „Es werden auch andere Varianten noch diskutiert bzw. solche, die bereits rückgestellt waren, wieder in Diskussion gebracht.“ So stehen die sogenannte Westvariante entlang des Rheines als auch die Nordvariante Lustenau (die VN berichteten) weiterhin im Fokus. Mit der Westvariante könnte es allerdings bald schon vorbei sein. „Die Stellungnahmen dazu waren von verschiedensten Seiten allesamt negativ. Es wird sich bald entscheiden, ob sie überhaupt noch im Rennen bleiben kann.“ Auch Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer macht klar, „dass der Hochwasserschutz über allem steht“.

Charme des Nordens

Für Fischer hat die Variante EGü+(Nordvariante Lustenau an der Peripherie des Natura- 2000-Gebietes mit Autobahnanschluss Dornbirn-Nord) nicht erst seit gestern an Bedeutung gewonnen. „Natürlich bewegt sich diese Trasse am Rande des Naturschutzgebietes, sind Probleme in einem Verfahren denkbar. Aber wir dürfen uns diese Option nicht nehmen. Eine Ostumfahrung ist für Lustenau auch bei Untertunnelung von bestimmten Passagen sehr umstritten.“ Viele Gegner hätte auch eine Südumfahrung von Hard und Lauterach. „Diese Variante wird von vielen Menschen in der betroffenen Region sehr kritisch gesehen“, macht Wolfgang Hofer, Sprecher der Bürgerinitiative von Hard/Lauterach deutlich.

Kooperation notwendig

Welche Straße auch immer Richtung Grenze führt, die Kooperation mit den Schweizer Nachbarn ist dabei unabdingbar. Unterstützung sichert diesbezüglich Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen, zu. „Es ist gut, dass die Schweizer mit zwei Vertretern im Planungsverfahren vertreten sind. Die meisten Systeme sind grenzüberschreitend. Da braucht es Zusammenarbeit, zu der wir bereit sind.“ Einig sind sich die Teilnehmer des komplexen Planungsprozesses darin, dass er sich in der Zielgeraden befindet. „Doch diese kann ein Marathon werden“, wie es Bürgermeister Kurt Fischer formulierte. Dennoch hofft Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser, „dass der Landesregierung mit dem Schlussbericht im Frühjahr 2011 konsensfähige und wirkungsvolle Vorschläge unterbreitet werden“.

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