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Klaus Schöch verstorben

Göfis - Der Vorarlberger Volksschauspieler, Kabarettist und "Nochejasser" Klaus Schöch ist am Sonntag im Alter von 60 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben.

Rollen so spielen, dass sein Publikum jede Textzeile mitlebte, das konnte der Göfner Schauspieler Klaus Schöch. Trat Schöch auf, dann wurde geklatscht wie sonst beim Schlussapplaus. Das Publikum liebte ihn. Gestern erlag der 60-jährige Volksschauspieler den Folgen eines Herzinfarktes. 1947 geboren, schloss Klaus Schöch zunächst eine kaufmännische Lehre ab. Von der Schauspielerei aber im Allgemeinen und vom Kabarett im Speziellen konnte der spätere Publikumsliebling nicht lassen. 38-jährig beschloss der Familienvater Schöch, den Arbeitsalltag Alltag sein zu lassen und „sein Hobby hauptberuflich auszuüben“.

Bitte zum Auftritt

Man wurde aufmerksam auf ihn. Am Vorarlberger Landestheater – (u. a. „Von Menschen und Mäusen“) bei den Bregenzer Festspielen („Die kleine Stadt“), am Münchner Residenztheater, beim Vorarlberger Volkstheater, beim Theater am Kirchplatz in ­Schaan und im Wiener Theater an der Josefstadt. Das ist, muss betont werden, nur eine kleine Auswahl der Institutionen, in die Klaus Schöch Wärme in ernsten und Witz in schalkhaften Rollen brachte. Gefragt, was ihn antreibe, antwortete Klaus Schöch, dass das wohl der Wunsch nach Mobilität sei. „Immer bereit sein für einen neuen Sprung. Als ich zum Beispiel von einem kaufmännischen Beruf ins Schauspielerfach wechseln wollte, hielten mich viele für verrückt. Aber es hat funktioniert“, ließ Schöch da verlauten.

Räume für die Jugend

Gesagt, getan. So war Klaus Schöch nicht nur Mitglied der legendären Vorarlberger Kabaretttruppe „Die Wühlmäuse“ und ließ das „Ländle“ kritisch über sich selbst lachen, er gründete auch mit Uli Herburger 1974 das erste Vorarlberger Jugendhaus, das „Graf Hugo“. Es sei eine Umbruchszeit gewesen, der Jugend haben die Räume gefehlt, wo sie ihre Kreativität ausleben durften, erinnerte sich Schöch an seine Gründerjahre und seine Engagements, ob als „Nochejasser“ bei den „Vorarlberg heute“-Sendungen oder als Operetten-Star in Vaduz. Genau das war es auch, so Landesstatthalter Markus Wallner, was ihn auszeichnete. Seine Wandelbarkeit und die Fähigkeit, das Publikum über Jahre hinweg in Atem zu halten. „Klaus Schöchs Tod macht mich tief betroffen. Er war eine fixe Größe der Vorarlberger Kulturszene und ein Kenner des echten Volkstheaters. Er hatte diesen speziellen Draht zum Publikum, er konnte es in seinen Bann ziehen“, skizziert Wallner das „Theaterphänomen“ Klaus Schöch. 2007 trat Klaus Schöch als „Nochejasser“ in den Ruhestand ab. „Klaus Schöch war für ,Vorarlberg heute‘ ein Mann der ersten Stunde. Wir wollten als ,Nochejasser‘ jemanden, der die Eigenheiten der Vorarlberger humorvoll aufs Korn nimmt. Klaus Schöch hat Vorarlberger Fernsehgeschichte geschrieben. Er hinterlässt eine Lücke, die sich so leicht nicht schließen lässt“, so ORF-Landesdirektor Wolfgang Burtscher.

Witz mit Verstand

Den Ruhestand trat Klaus Schöch nur „offiziell“ an. Denn eigentlich arbeitete er bereits an neuen Projekten beispielsweise für das Vorarlberger Volkstheater um Stefan Vögel. Klaus Schöch war ein großer Theatervermittler, ein Volksschauspieler, ein echter Charakterkopf mit Witz und Verstand.

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