Vorarlberg ist Schlusslicht: Hier entscheiden sich österreichweit die wenigsten Männer, in Karenz zu gehen. Nur 1,9 Prozent von etwa 7400 Kinderbetreuungsgeldbeziehern waren im Oktober männlich. In ganz Österreich sind es durchschnittlich 4,5 Prozent, in Wien sogar 8,5 Prozent. Kein Wunder also, dass die Zahlen auch im Öffentlichen Dienst nicht besser aussehen.
Zwischen Anfang 2009 und Mitte 2010 waren in Vorarlberg je fünf Väter bei den Landeskrankenhausanstalten und im Schulbereich in Väterkarenz. In der Landesverwaltung entschied sich kein einziger Mann, in Karenz zu gehen, ein Vater nahm die Elternteilzeit in Anspruch. Diese Zahlen nannte Landesrätin Greti Schmid in einer Anfragebeantwortung an SPÖ-Landtagsabgeordnete Mirjam Jäger-Fischer. Bewusstseinsbildung Ein Mitarbeiter der Landesverwaltung ist zur Zeit in Karenz. Drei weitere haben für das nächste Jahr Karenz angemeldet, ergänzt Schmid die Zahlen.
Eine höhere Beteiligung wolle man durch Bewusstseinsbildung erreichen. Schmid verweist dabei auf Informationsveranstaltungen, eine Kampagne des Bundes oder den Wettbewerb Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb. Für 2012 sei im regionalen Aktionsplan zudem eine Sensibilisierungskampagne geplant. Es bleibt aber eine persönliche Entscheidung der Familie, erklärt Schmid. Die in Vorarlberg besonders große Einkommensschere zwischen Männer- und Fraueneinkommen sei auch ein Grund: Das fließt hier natürlich ein. Die Entscheidung hängt von der beruflichen Situation ab. Jäger-Fischer begrüßt es, dass im kommenden Jahr mehr Väter in der Landesverwaltung in Karenz gehen wollen. Aber Broschüren werden insgesamt nicht reichen. Wir müssen auch Maßnahmen mit der Wirtschaft treffen.
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