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Zahlreiche Stürze im ersten Zweierbob-Training

Beim Auftakttraining zu den olympischen Zweierbob-Rennen hat es am späten Mittwochabend gleich fünf Stürze gegeben. Der Deutsche Karl Angerer erreichte im ersten Durchgang im Whistler Sliding Centre nur auf der Seite liegend das Ziel.

Neben Angerer stürzten auch der Schweizer Mitfavorit Beat Hefti sowie dessen Landsmann Daniel Schmid und der Niederländer Edwin van Calker. Sie kamen bei ihren Stürzen mit dem Schrecken davon. Der Italiener Fabrizio Tosini musste nach einem Sturz hingegen ärztlich versorgt werden.

Der an der Bahn weilende zweimalige Olympiasieger Christoph Langen aus Deutschland stufte die Stürze alle in die Kategorie “normale Fahrfehler” ein. Die Laufbestzeiten markierten einmal der Kanadier Lyndon Rush und der deutsche Olympiasieger Andre Lange. Die Österreicher Wolfgang Stampfer (15., 11.) und Jürgen Loacker (18., 19.), die beim ersten Abtasten noch nicht mit den Wettkampfkufen unterwegs waren, landeten nicht im Spitzenfeld.

Am Ende des Tages waren es dann sogar acht Stürze, wobei es den australischen Bob von Pilot Christopher Spring am schlimmsten erwischte. Sein Anschieber Duncan Harvey musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nähere Angaben zu seinem Gesundheitszustand gab es vorerst nicht.

Für Stampfer beginnt drittes Olympia-Abenteuer im Zweierbob

Die Rodelbewerbe sind am Mittwoch abgeschlossen worden und schon am späten Abend haben die Bobpiloten ihr erstes Zweiertraining absolviert. Österreich wird im ersten von zwei Herrenbewerben am Samstag und Sonntag mit zwei Schlitten vertreten sein, wobei man die Haupthoffnungen auf den Viererbewerb mit Wolfgang Stampfer an den Lenkseilen am 26./27. Februar legt.

Ehe die Konkurrenzen beginnen, gilt es freilich auch hier die Frage nach der Gefährlichkeit zu beantworten. Immerhin sind die Bob-Piloten nun die einzigen Sportler, die wegen des nötigen Anschiebens von ganz oben starten (müssen). “Sie ist sehr gefährlich, sie ist sehr schnell. Wenn das Eis gut hergerichtet ist, haben wir kein Problem. Unsere Piloten mögen es, wenn es schnell und schwer ist”, sieht Nationaltrainer Manfred Maier die Lage nicht so dramatisch.

Auch die Tatsache, dass selbst erfahrene Bob-Piloten bei Fahrten im Whistler Sliding Centre schwer gestürzt waren, schreckt ihn nicht. Wolfgang Stampfer war unter diesen Sturzopfern, später musste er sich genau deshalb sogar ein zweites Mal an der Bandscheibe operieren lassen. “Wolfgang hat nach dem Sturz noch sieben Läufe gemacht und war permanent unter den ersten Sechs”, erinnert sich Maier, der die Duos Wolfgang Stampfer/Martin Lachkovics sowie Jürgen Loacker/Christian Hackl ins Rennen schicken wird.

Im Zweier sind die Erwartungen im ÖBSV nicht so hoch, ein Top-Ten-Resultat ist das Ziel. “Die Priorität ist natürlich der Vierer und da erwarten wir uns einiges”, so der Nationaltrainer.

Wolfgang Stampfer, der sein drittes Olympia-Abenteuer angeht, weiß freilich aus eigener Erfahrung am besten um die Gefährlichkeit der Strecke, hat seinen Unfall aber schon aus dem Kopf verdrängt. “Es ist knifflig, vor allem die Passage 11, 12, 13 – nicht so die Passage 16, wo der Rodelunfall passiert ist”, erklärte er im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. “Man muss konzentriert sein auf der Bahn. Wenn man genau fährt, wird man das meistern.” Bei optimaler Eispräparierung wird man aber Geschwindigkeiten über 150 km/h erreichen.

Der Zweier-Bewerb dient Stampfer als Generalprobe für den großen Schlitten. “Ich nehme den Zweier schon auch sehr ernst, erwarten tue ich mir natürlich mehr im Vierer. Eine Top-Ten-Platzierung sollte auch im Zweier möglich sein.” Stampfer ist nach seiner Operation zwar zurückgeworfen worden, aber zur Zeit schmerzfrei. Das große Ziel wäre Edelmetall. “Natürlich ist das große Ziel, im Vierer eine Medaille zu machen. Wir hoffen, dass die Bahn auch bei nicht so kalten Temperaturen gut hält, weil wir eben mit einer hinteren Nummer starten. Wenn das der Fall ist, ist einiges möglich.”

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