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Zum Gedenken: Otto Mennel

Lustenau. Die große Teilnahme bei der Verabschiedung von Metzgermeister Otto Mennel war Ausdruck für die Wertschätzung, der er sich in Lustenau erfreute.

Durch seine Mitgliedschaft bei der Concordia, seine langjährige Tätigkeit in der eigenen Metzgerei und durch seine sportlichen Ambitionen war er überall bekannt. Geboren wurde Otto am 16. September 1932 in Lingenau als drittes Kind der Eheleute Johann Peter und Ilga Mennel. Er wuchs in einer Großfamilie mit neun Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen auf und half schon in seiner Schulzeit in der väterlichen Landwirtschaft. Nach der Volksschule verdiente er als Pfister auf verschiedenen Alpen seinen ersten Lohn und erlernte in der Freizeit beim Musikverein Lingenau das Trompetenspielen. Als 17-Jähriger kam er nach Lustenau und machte in der Ochsenmetzg die Metzgerlehre. Anfang der 50er-Jahre erwarben seine Eltern das „Gugerhus“ in Lustenau.

Skifahren und Radtouren

1957 legte er in Augsburg die Meisterprüfung ab und eröffnete zwei Jahre später eine eigene Metzgerei. Mit viel persönlichem Einsatz baute er im Elternhaus die „Wäldermetzg“ auf. Bald lernte er beim Maitanz in Dornbirn seine Frau Wilma Hämmerle kennen, mit der er 1961 in Batschuns zum Traualtar schritt. Gemeinsam führten sie miteinander das Geschäft, wobei ihn Wilma nach Kräften unterstützte. Aus ihrer glücklichen Verbindung gingen vier Töchter hervor, denen er stets ein guter Vater war und denen er eine gute Berufsausbildung ermöglichte. Neben seiner Berufsarbeit fand er beim Skifahren, beim Bergsteigen und bei ausgedehnten Radtouren Ausgleich und Erholung. Seinen Kindern vermittelte er bei vielen Wanderungen die Liebe zur Heimat und die Achtung vor der Natur. Auf einem Nebengipfel der Kanisfluh, dem von ihm „Metzger Köpfle“ genannt, errichtete er mit Unterstützung von zwei Töchtern ein Gipfelkreuz. Der 14. August 1987 veränderte sein Leben nachhaltig, denn ein Fahrradunfall zwang ihn in den Rollstuhl. Nun zeigte sich seine Kämpfernatur. Er gab nicht auf, sondern führte seine Metzgerei mit Unterstützung der Familie vom Rollstuhl aus bis 1994 weiter. Auch nach der Schließung produzierte er weiter seinen „Wälderspeck“ und verkaufte ihn auf dem Wochenmarkt. Auch aufs Radfahren verzichtete er nicht und unternahm weiterhin weite Ausfahrten mit seinem Spezialrad. Seinen elf Enkeln war er immer ein liebevoller und gütiger Großvater. Neben Beruf und Familie begleitete ihn die Musik mehr als 60 Jahre, als 14-Jähriger in Lingenau und mehr als 50 Jahre bei der Concordia. Seine Musikkameraden verschönerten die Verabschiedung und Sprecher der Concordia, des Gewerbevereins, der Metzgerinnung, des Jahrgangs und der älteste ­Enkel würdigten seine Verdienste.

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