“Wir gehen derzeit davon aus, dass sich das Buchungsverhalten für Mallorca nicht gravierend ändern wird. Die Menschen können inzwischen sehr gut einschätzen, wie hoch das Gefährdungspotenzial ist, und wissen damit umzugehen. Die ETA hat auch in der Vergangenheit touristische Einrichtungen ins Visier genommen, aber nicht die Touristen selbst. Wir rechnen daher mit einer gewissen Gelassenheit der Urlauber”, betonte Peterleithner in einer Aussendung am Montag.
Weder das österreichische noch das deutsche Außenministerium sprachen eine Reisewarnung aus. Österreichischen Spanien-Reisenden werde jedoch schon seit längerem empfohlen, “entsprechende Vorsicht und Wachsamkeit” für verdächtige Umstände an den Tag zu legen. Da die Sicherheitslage auf Mallorca laut dem Außenministerium unverändert sei, gelten bei TUI nach wir vor die normalen Reisebedingungen. Dies bestätigt ÖAMTC-Juristin Gabriele Pfeiffer in einer Aussendung am Montag: “Zwei Bombenanschläge in zentraler Lage – vor denen noch dazu von den Urhebern gewarnt wurde – sind kein ausreichender Grund für ein kostenfreies Storno.”
Pfeiffer rät Mallorca-Urlaubern, sich über die Entwicklung in Spanien am Laufenden zu halten, die Empfehlungen des Außenministeriums zu beachten und den Reisepass immer mit sich zu tragen. Wer seine Reise nicht antritt oder vorzeitig abbricht, “der muss dies auf eigenes Kostenrisiko tun”. Lediglich der Verlust eines ganzen Urlaubstages aufgrund von Sicherheitskontrollen “könnte (…) für Pauschalreisende einen Preisminderungsanspruch bedeuten”, so die ÖAMTC-Juristin.
Birgit Reitbauer vom Österreichischen Verkehrsbüro bestätigt in einem Gespräch mit der APA am Montag, dass es bis dato unter den 200 Kunden des Verkehrsbüros in Mallorca keine Stornierungen oder Umbuchungen gab. Zwar kämen Anrufe von Kunden, um sich über die aktuelle Situation zu informieren, was z.B. Flugverzögerungen betrifft, aber ansonsten “herrscht Normalbetrieb”.
Das wurde auch von TUI bestätigt: “Die touristische Infrastruktur auf Mallorca ist nicht beeinträchtigt, es herrscht insofern Normalbetrieb.” Das gelte auch für Flughafen und öffentliche Verkehrsmittel, jedoch sei die Polizeipräsenz verstärkt worden, “um Besuchern und Bevölkerung Sicherheit zu vermitteln”. Es käme lediglich zu leichten Staus aufgrund von Verkehrskontrollen, wie es in der Aussendung heißt.
Am Sonntag explodierten in der mallorquinischen Hauptstadt innerhalb weniger Stunden drei Sprengsätze. Laut Angaben der Polizei wurde niemand verletzt, es entstand auch nur geringer Sachschaden. Vor den Detonationen hatte ein Anrufer im Namen der ETA eine telefonische Warnung durchgegeben, woraufhin Sicherheitskräfte die betroffenen Gebäude, zwei Restaurants und ein unterirdisches Einkaufszentrum räumten und die Umgebung abriegelten.
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