Israel hatte allein bis zum Dienstagmorgen 610 Aktivisten der mehr als 700 pro-palästinensischen Aktivisten im Ela-Gefängnis inhaftiert. Wie ein Sprecher der Gefängnisverwaltung weiter mitteilte, befindet sich die Haftanstalt in Beerscheva in der Negev-Wüste. Das Gefängnis für Kriminelle sei neu gebaut und erst vor zehn Tagen in Betrieb genommen worden. Die Gefangenen teilten sich Zwei- oder Vier-Mann-Zellen. Weil sie zumeist ohne persönliche Gegenstände angekommen seien, habe man sie mit Unterwäsche, Toilettenartikeln sowie mit Flip-Flops versorgt, sagte der Sprecher.
Medienberichten zufolge hatten die Aktivisten am Vortag nach der Erstürmung ihrer Schiffe die sofortige Ausreise verweigert und waren deswegen in ein Gefängnis gebracht worden. In den kommenden Tagen sollen sie in Israel vor Gericht gestellt werden, hieß es. Bei der blutigen Militäraktion Israels gegen die “Gaza-Hilfsflotte” waren am Montag mindestens neun Menschen getötet worden.
Nach der blutigen Erstürmung eines Hilfskonvois für die Palästinenser durch die israelische Armee sind fünf von insgesamt elf deutschen Aktivisten wohlauf nach Deutschland zurückgekehrt. Die fünf Teilnehmer der Hilfsaktion, darunter die beiden deutschen Bundestagsabgeordneten der Linken, Annette Groth und Inge Höger, seien am Dienstagvormittag in Berlin gelandet, sagte ein Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle forderte Aufklärung über das Schicksal der anderen deutschen Staatsangehörigen, die auf Schiffen des von israelischen Soldaten angegriffenen Konvois pro-palästinensischer Aktivisten waren.
Sechs Italiener befinden sich nach der Erstürmung der “Gaza-Hilfsflotte” in israelischem Gewahrsam. Dies bestätigte das italienische Außenministerium am Dienstag. Unter ihnen sei eine Journalistin und ein Sänger, berichteten italienische Medien am Dienstagmorgen. Ein Funktionär des Außenministeriums sollte im Laufe des Tages mit den Festgenommenen zusammenkommen.
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